Waymo

Selbstfahrendes Auto überfährt Hund

von - 08.06.2023
Auto von Waymo an Zebrastreifen
Foto: Waymo
Zwei Anbieter bauen gerade Robotaxi-Dienste in San Francisco auf – dagegen regt sich Widerstand. Der Unfall eines selbstfahrenden Autos dürfte die Akzeptanz der Fahrzeuge nicht unbedingt erhöhen.
Bei einem seltenen Unfall mit einem selbstfahrenden Auto hat ein Fahrzeug der Google-Schwesterfirma Waymo einen Hund getötet, der vor ihm auf die Strasse lief. Das Auto war in San Francisco autonom mit einem Mitarbeiter im Fahrersitz unterwegs, wie aus Waymos Bericht an die kalifornische Verkehrsbehörde hervorgeht. Der Unfall ereignete sich in einem kritischen Moment für die Technologie: Waymo und die General-Motors-Tochter Cruise bauen gerade Robotaxi-Dienste in San Francisco auf, während es Widerstände dagegen gibt.
Waymo betonte in einer Stellungnahme an die Website «Ars Technica» am Mittwoch (Ortszeit), dass die Software den Hund beim Unfall im Mai korrekt erkannt habe, der hinter einem geparkten Auto auf die Fahrbahn gelaufen sei. Das System sei aber nicht in der Lage gewesen, einen Zusammenstoss zu verhindern. Dem Tech-Blog «TechCrunch» teilte Waymo mit, dass weder die Software noch der Mensch am Steuer gebremst hätten. Das habe unter anderem daran gelegen, dass der Hund schnell gelaufen sei. Eine spätere Computer-Simulation habe bestätigt, dass der Zusammenstoss unvermeidbar gewesen sei.
Ein zentrales Argument der Branche für Roboterautos ist, dass sie sicherer als Menschen im Strassenverkehr unterwegs seien. In San Francisco schicken sowohl Waymo als auch Cruise ihre autonomen Autos zum Teil auch ohne einen Sicherheitsfahrer auf die Strasse. Einige Einwohner der Stadt beschweren sich darüber, dass die Fahrzeuge manchmal bei Fehlfunktionen Strassen blockieren. Auch die für den öffentlichen Nahverkehr zuständige SFMTA kritisierte, dass die Wagen ihren Betrieb erschwerten. Cruise aktualisierte die Software aller Wagen vor einigen Wochen nach dem Zusammenstoss mit einem Linienbus.
Der einzige bisher bekannte, für einen Menschen tödliche Unfall mit einem selbstfahrenden Auto ereignete sich 2018. Ein Wagen des Fahrdienst-Vermittlers Uber erfasste bei einer abendlichen Testfahrt eine Frau, die die Strasse überquerte. Sie schob ein Fahrrad mit Plastiktüten am Lenker neben sich – und die Situation überforderte die Uber-Software, die zunächst nicht richtig einordnen konnte, womit sie es zu tun hat. Uber stiess die eigene Entwicklung selbstfahrender Autos Ende 2020 ab.
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