Virtuelle Netzwerke

VLANs machen das Netzwerk leistungsfähiger

von - 23.10.2015
Virtuelles Netzwerk (VLAN)
Mit Hilfe von VLANs verringert sich der Aufwand für das Einrichten getrennter Einzelnetze. com! stellt Ihnen die Technik der virtuellen Netzwerke en détail vor.
Bei Servern ist Virtualisierung inzwischen eine akzeptierte und breit etablierte Technik. Umso verwunderlicher ist es, dass die VLAN-Technik (Virtual Local Area Network) zur Bereitstellung mehrerer Netzwerkstrukturen über eine einzige, gemeinsam genutzte Verkabelung immer noch eher ein Nischendasein fristet.
VLAN: Virtual Local Area Networks verringern den Aufwand für das Einrichten getrennter Einzelnetze.
(Quelle: Kheng Guan Toh / Shutterstock.com )
Dabei wäre angesichts neuer, ins Unternehmensnetzwerk drängender Technologien wie VoIP oder Videotelefonie der Einsatz von VLANs eine gute Methode, die steigenden Anforderungen mit minimalen Investitionen in die Hardware zu erfüllen. In den meisten Fällen ist die notwendige Hardware für den Einsatz von VLANs sogar schon vorhanden, sie wird nur schlicht nicht genutzt.

VLAN-Grundlagen

Ausgangspunkt für VLANs war die Idee, dass es auch möglich sein müsste, über einen Switch zwei voneinander getrennte Netzwerke mit eigenen IP-Adressbereichen zu bedienen. Aus dieser Überlegung heraus entstanden die sogenannten Port-basierten VLANs. Dabei werden einzelne Ports eines Switches einem bestimmten IP-Adressbereich zugeordnet. Das bedeutet, dass über diese Anschlüsse am Switch nur Datenpakete übertragen werden, die dem zugeordneten Netzwerk angehören. Damit lassen sich über einen Switch zwei Netze betreiben, die zunächst einmal nichts voneinander wissen und sich auch nicht gegenseitig beeinflussen oder auf die jeweiligen Ressourcen zugreifen können.
Der Nachteil dieses Systems ist zum einen, dass für den Austausch von Datenpaketen zwischen den Netzen zwingend ein Router notwendig ist. Dieser wird zum Flaschenhals im Netzwerk, da er für das Vermitteln aller Daten verantwortlich ist, die zwischen den Netzen hin und her transferiert werden. Zum anderen war zumindest in der Anfangszeit die Port-basierte VLAN-Variante relativ unflexibel hinsichtlich der verwendeten Ports. Ursache dafür war, dass in einem Switch immer ein zentraler Chip für eine bestimmte Anzahl Ports – in der Regel vier oder acht – zuständig war. Entsprechend konnten auch nur alle von einem Steuer-Chip kontrollierten Ports in einem bestimmten VLAN arbeiten. Erstreckte sich das Netz über mehrere Switches, musste zudem für jedes VLAN eine eigene Verbindung zwischen den passenden Switchports hergestellt werden. Speziell bei räumlich weiter entfernten Switches war das nicht immer machbar. Und schließlich entwickelte auch noch jeder Hersteller eine eigene, zu anderen Anbietern inkompatible VLAN-Variante.
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