Internet
IPv6 - Nummernschild fürs Internet?
von
Andreas
Dumont - 03.07.2011

Mit IPv6 bekommt Ihr Internetanschluss eine feste, lebenslange und weltweit eindeutige IP-Adresse. Werden Sie damit jetzt zum gläsernen Anwender?
Viele Nachrichtenseiten und Blogs verkünden, IPv6 sei das Ende der Privatsphäre im Internet. Bislang ist es mit IPv4 so, dass Sie in regelmäßigen Abständen eine neue, dynamische IP-Adresse erhalten, in der Regel mindestens alle 24 Stunden. Außer Ihrem Provider weiß also niemand, mit welcher IP-Adresse Sie gerade im Internet unterwegs sind. Ohne Cookies erkennen die Webseitenbetreiber Ihren PC nicht wieder, wenn Sie zum wiederholten Mal auf deren Webseite kommen.
Wenn Sie künftig mit IPv6 eine praktisch lebenslange, statische IP-Adresse erhalten, dann lässt sich Ihr PC oder besser gesagt Ihr DSL-Anschluss genau zuordnen: Google weiß nicht unbedingt, dass Sie Martin Schulze heißen. Google weiß aber anhand Ihrer IP-Adresse, dass von Ihrem Internetanschluss gestern bereits nach „Champions League“ gesucht wurde. Und Amazon weiß, was Sie letzte Woche gekauft haben — obwohl Sie gar nicht eingeloggt sind. Die statische IPv6-Adresse macht’s möglich. Personalisierter Werbung und Datensammelwut sind damit Tür und Tor geöffnet.
Die Bilderstrecke des Profi-Wissen „IPv6 — die neuen Internet-Adressen“ klärt alle theoretischen Begriffe zum Thema IPv6. Die Praxis ist allerdings ein bisschen komplizierter. Deshalb zeigt der folgende Artikel, ob Sie mit einer IPv6-Adresse um Ihre Anonymität fürchten müssen.