IPv6 - Nummernschild fürs Internet?

Die Provider

von - 03.07.2011
Die Provider sind für die erste Hälfte einer IPv6-Adresse zuständig, also für das Präfix. Wie und in welcher Form die Provider die Präfixe zuteilen werden, steht noch nicht fest. Es gibt mehrere denkbare Szenarien.

Zuteilung der Präfixe

Die Telekom will ihren DSL-Kunden /56-Präfixe zuweisen. Das bedeutet, die ersten 56 Bit der IPv6-Adresse gehören Ihnen, dem Telekom-Kunden. In unserer Beispiel-Adresse wäre dies 2003:0db8:85a3:08. Diese 14 Stellen Ihrer IPv6-Adresse ändern sich nie und sind weltweit einmalig.
Zurzeit wird diskutiert, dem Kunden neben der statischen IPv6-Adresse mehrere dynamische Adressen zuzuteilen. Ihr DSL-Anschluss meldet sich dann bei Webseiten mit einer zufälligen, dynamischen IPv6-Adresse, die keinerlei Rückschlüsse auf Ihren Anschluss zulässt. Sollte sich Ihr Provider jedoch entschließen, nur statische IPv6-Adressen zu verteilen, dann lässt sich Ihr DSL-Anschluss zweifelsfrei identifizieren.
Bislang war nur von den ersten 56 Bit beziehungsweise den ersten 14 Stellen des Präfixes die Rede, die die Telekom Ihnen zuweist. Das vollständige Präfix hat aber 16 Stellen. Um das Präfix zu vervollständigen, stehen also weitere zwei Stellen oder acht Bit zur Verfügung, die Sie beliebig verwenden dürfen. Das gibt Ihnen insgesamt 256 Möglichkeiten, ein komplettes Präfix zu bilden.
Die entsprechenden Tools vorausgesetzt können Sie dann zwischen diesen 256 Adressen hin und her wechseln.
IPv6-Adresse: Präfix und Interface Identifier (Bild 4).
Rapidshare: Ohne Adresswechsel werden die Wartezeiten vor einem Download immer länger
Kleiner Exkurs: One-Click-Hoster wie Rapidshare gewähren ihren Nutzern nur ein beschränktes Datenvolumen, bevor die Wartezeit unerträglich wird oder gar kein Download mehr möglich ist.
Tools und Download-Manager trennen daher die Internetverbindung für kurze Zeit, um bei der Neueinwahl eine andere IPv4-Adresse zu bekommen. Die Folge: Der One-Click-Hoster erkennt den Anwender nicht mehr, und das volle Download-Volumen steht wieder zur Verfügung.
Das wird mit IPv6 vermutlich anders werden. Auch wenn Ihr Provider Ihnen dynamische Präfixe zuteilt, ändern sich diese laut Auskunft der Telekom nicht täglich wie noch bei IPv4. Die dynamischen Adressen sollen jeweils über einen längeren Zeitraum gelten. Dann wird es auch nichts mehr nützen, sich kurz aus- und wieder einzuloggen: Bei IPv6 bekämen Sie dieselbe IPv6-Adresse wieder, die Sie gerade hatten.
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