Tablet-PCs ab 100 Euro

Connectivity

von - 14.11.2012
Der Internetzugang erfolgt bei den Tablet-PCs primär per WLAN. Mobiles Internet per UMTS lässt sich meist nur auf teureren Geräten nutzen.

WLAN

Fast alle Tablet-PCs sind mit einer WLAN-Schnittstelle für die Standards 802.11b/g/n in 2,4-GHz-Funknetzen ausgerüstet. Eine Dualband-WLAN-Unterstützung oder mehrere WLAN-Antennen bietet derzeit nur der neue Kindle Fire HD von Amazon. Die zwei Antennen des Geräts sorgen dank MIMO-Technik (Multiple Input Multiple Output) für schnellere und stabilere WLAN-Verbindungen. Und dank der Dualband-Unterstützung lässt sich der Kindle Fire HD auch im weniger überfüllten 5-GHz-Frequenzband nutzen.
Empfehlung: Eine Dualband-Unterstützung ist vor allem dann sinnvoll, wenn Sie bereits einen Dualband-fähigen WLAN-Router einsetzen. Die Zwei-Antennen-Technik bringt nur dann Vorteile, wenn Sie zum Beispiel beim Streaming von HD-Videos große Datenmengen übertragen oder das Tablet in Räumen mit schlechter WLAN-Versorgung nutzen.

Mobilfunk

Mobilfunk: Das Galaxy Tab 2 7.0 von Samsung ist mit einem Mobilfunk-Modem für mobiles Internet erhältlich
Ein integriertes Mobilfunk-Modem für mobiles Internet per UMTS oder LTE bieten meist nur teurere Tablet-Modelle. Unterwegs lässt sich aber auch mit günstigeren Tablet-PCs eine Internetverbindung aufbauen. Dazu bieten einige Modelle zum Beispiel die Möglichkeit, einen Surf-Stick mit USB-Schnittstelle anzuschließen. Verfügen Sie hingegen über ein zusätzliches Smartphone, dann lässt sich dieses per Tethering ebenfalls für den mobilen Internetzugang nutzen.
Tethering ist mit nahezu jedem Smartphone möglich. Wenn man diese Funktion aktiviert, dann fungiert das Telefon als WLAN-Hotspot mit WPA2-Verschlüsselung. Am Smartphone konfigurieren Sie — wie bei einem Router — die SSID des WLANs und den zugehörigen Schlüssel. Mit diesen Daten loggen Sie sich dann am Tablet-PC in das WLAN des Smartphones ein und nutzen dessen Internetverbindung.
Empfehlung: Wer über ein Smartphone verfügt und mobiles Internet nur gelegentlich am Tablet nutzen möchte, der sollte sich die Mehrausgaben für ein integriertes Mobilfunk-Modem sparen und stattdessen die Tethering-Funktion des Smartphones nutzen.

USB-Host

USB-Host: Mit solch einem OTG-USB-Adapter schließen Sie USB-Sticks an der Micro-USB-Buchse eines Tablets an
Tablets mit Android OS 3.1 oder neuer unterstützen häufig den USB-Host-Modus. Dann lassen sich am Micro-USB-Port des Tablets auch USB-Sticks anschließen, um den internen Speicher temporär zu erweitern oder Daten auszutauschen. Der USB-Host-Modus eignet sich aber auch für andere USB-Geräte wie externe Tastaturen, Mäuse oder Cardreader.
Für den Anschluss der USB-Geräte ist ein sogenannter OTG-USB-Adapter erforderlich. Das ist nichts anderes als ein Adapter, mit dem sich an der Micro-USB-Buchse des Tablet-PCs Geräte anschließen lassen, die mit einem normal großen USB-A-Stecker ausgerüstet sind.
Oft benötigen Sie für den Betrieb der USB-Geräte noch zusätzliche Software. Daten eines USB-Sticks lassen sich am Tablet Nexus 7 beispielsweise erst mit der kostenlosen App Nexus Photo Viewer oder Nexus Media Importer (2,32 Euro) auslesen.
Externe Tastaturen mit deutschem Layout benötigen hingegen meist den External Keyboard Helper Pro (2,36 Euro).
Empfehlung: Die USB-Host-Funktion ist unerlässlich, wenn Sie das Tablet auch als Notebook-Ersatz nutzen und beispielsweise für Büroarbeiten eine externe Tastatur und Maus anschließen wollen.

Bluetooth

Neben WLAN unterstützen viele Tablet-PCs auch Bluetooth, eine Funktechnik für Datenübertragungen über kurze Distanzen. Mit Bluetooth lassen sich externe Tastaturen oder Mäuse auch drahtlos an einem Tablet-PC anschließen. Allerdings ist dabei — ebenso wie beim Anschluss per USB-Host — meist die Installation zusätzlicher Software erforderlich.
Wesentlich unkomplizierter lässt sich die Bluetooth-Technik mit kompatiblen Funkkopfhörern, Freisprecheinrichtungen oder Autoradios nutzen. Bei entsprechender Konfiguration ist es dann beispielsweise möglich, Fahrtanweisungen einer Navigations-App direkt über die Lautsprecher des Autoradios auszugeben.
Empfehlung: In der Praxis kommt Bluetooth eher selten zum Einsatz. Wenn das Tablet allerdings mit der Bordtechnik Ihres Autos kommunizieren soll, dann ist diese Funktechnik fast zwingend erforderlich.

Near Field Communication

Near Field Communication (NFC) ist ein Funkstandard zum kontaktlosen Austausch von Daten über Distanzen von bis zu vier Zentimetern. Bislang kommt die NFC-Technik vor allem bei der bargeldlosen Zahlung kleiner Beträge zum Einsatz.
Near Field Communication: Solche Chips lassen sich per NFC auslesen, beispielsweise um Apps automatisch zu starten
Wenn ein Tablet oder Smartphone die NFC-Technik beherrscht und der Anwender ein mobiles Bezahlsystem wie Google Wallet nutzt, dann muss er an der Kasse nur das Gerät vor ein Terminal halten, um eine Zahlung zu veranlassen.
Die NFC-Technik lässt sich aber auch anderweitig einsetzen. So können NFC-fähige Geräte beispielsweise die Datenspeicher kleiner Aufkleber mit integriertem NFC-Chip auslesen und beschreiben.
Mit diesen NFC-Tags und entsprechender Software könnten Sie dann automatisch Apps starten, Nachrichten versenden oder sich in ein WLAN einbuchen, sobald Sie mit dem Tablet den Aufkleber berühren.
Empfehlung: Das Bezahlen per NFC ist in Deutschland noch nicht allzu weit verbreitet. Die Technik ist deshalb kein Muss, sondern eher eine Spielwiese für technikverliebte Nutzer.
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