Sicherheit

So funktioniert Facebooks Sicherheitssystem

von - 31.10.2011
So funktioniert Facebooks Sicherheitssystem
Facebook hat Details zu seinem Sicherheitssystem vorgestellt. Dabei handelt es sich um ein sehr leistungsfähiges System, das in der Lage ist, große Datenmengen in kürzester Zeit auszuwerten. Allerdings hat es auch Schwächen.
Facebook hat Details über sein Sicherheitssystem veröffentlicht. Mit dem Facebook Immune System (FIS) werden die Nutzer vor Spams und Sicherheitsrisiken geschützt. FIS ist das derzeit größte bestehende Security-System der Welt. Dabei handelt es sich um eine deutlich leistungsfähigere Methode, als sie bei E-Mail-Clients Anwendung findet. Auch bei dieser Technologie wird nach Hinweisen auf Spams oder Schadcode gesucht. Täglich werden damit 25 Milliarden Aktionen von Nutzern ausgewertet. Nach Berichten des Wissenschaftsmagazin New Scientist erfolgen 650.000 Prüfungen pro Sekunde. FIS ist in der Lage, selbstständig dazuzulernen und eigenständig notwendige Maßnahmen zu ergreifen. Lediglich 30 Facebook-Mitarbeiter sollen mit der Betreuung von FIS beauftragt sein.
Dank FIS lässt sich der Spam-Anteil auf weniger als 4 Prozent der Netzwerk-Nachrichten reduzieren. Pro Tag erhält nach der Facebook-Berechnung weniger als ein Benutzer von 200 eine unerwünschte Nachricht.
Die Entwicklung von FIS begann vor drei Jahren. Die Experten bauten ein System auf, dass die Überwachung sämtlicher Aktivitäten automatisiert. Die Kriterien, nach denen FIS bewertet, greifen auf verschiedene Quellen zurück. Beispielsweise werden Aktivitäten auf plötzlich vermehrt gleichlautende Inhalte geprüft. Auch werden Eigenschaften in den Nachrichten analysiert, die aus Spams hinweisen. Auch Meldungen von Anwendern werden berücksichtigt.
FIS ist ein dynamisches System, das stets weiterentwickelt wird. Bislang mangelt es allerdings noch an der Erkennung von Social Bots. Das sind automatisierte Skripte, die vorgaukeln, dass dahinter eine echte Person steht. Beispielsweise haben Sicherheits-Forscher der University of British Columbia ein System entwickelt, das über Facebook-Accounts Freundschaftsanfragen senden kann. Zuerst gab es nur wenige Bestätigungen. Aber als das Skript die Kontaktpersonen der ersten neu gewonnenen „Freunde“ anschrieb, stieg die Anzahl positiver Rückmeldungen deutlich. Bald darauf konnte der Bot zahlreiche sonst verborgene Informationen einsehen wie E-Mail-Adressen und echte Anschriften.
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