Sicherheit

Schutz-Add-ons für Browser sind zu kompliziert

von - 03.11.2011
Schutz-Add-ons für Browser sind zu kompliziert
Für alle Browser gibt es Add-ons, mit denen sich die Privatsphäre schützen und die Sicherheit verbessern lässt. Aber viele Anwender installieren die Add-ons nicht. Der Grund: Die Add-ons sind zu kompliziert und die Anleitungen unzureichend.
Die meisten Benutzer wünschen sich mehr Privatsphäre und Schutz im Internet. Besonders durch Werbung, die über das Benutzerverhalten gesteuert wird und Werbeanbieter, die Benutzerprofile erstellen, fühlen sich viele Anwender belästigt. Zum Schutz privater Daten bieten viele Browser entsprechende Einstellungen an. Es gibt auch jede Menge Add-ons und Programme, die Nutzer vor der Sammel-Leidenschaft der Werbetreibenden schützen können.
Viele der kleinen Helfer erweisen sich aber als zu kompliziert. Lorrie Cranor und ihr Team von der Carnegie-Mellon-Universität (CMU) in Pittsburgh im US-Bundesstaat Pennsylvania haben mehrere Add-ons und Browser untersucht. Getestet wurden die Datenschutzeinstellungen der Browser Firefox 5 und Internet Explorer 9. Außerdem nahmen sie die Programme DAA Consumer Choice, Evidon Global Opt-Out, Privacy Mark, Ghostery 2.5.3, TACO 4.0, Adblock Plus 1.3.9 und IE9 Tracking Protection unter die Lupe. Testpersonen sollten sie alle nach Anleitungen installieren.
Laut Cranor, Leiterin des Cylab Usable Privacy and Security Laboratory sind die Ergebnisse ziemlich ernüchternd. Demnach haben alle neun der getesteten Werkzeuge ernste Schwächen in der Nutzerfreundlichkeit. Denn es stellte sich heraus, dass die meisten Testpersonen damit überfordert sind. Die Anleitungen waren verwirrend und die Testpersonen hatten Schwierigkeiten bei der Installation. Häufig kam es auch vor, dass die Testpersonen Einstellungen wählten, die die Privatsphäre nur gering oder überhaupt nicht schützten.
Zwar wird von Entwicklern immer mehr in die Schaffung von Werkzeugen investiert, aber das sei letztlich überflüssige Mühe, wenn dabei nicht mehr Fokus auf die Benutzerfreundlichkeit gelegt werde. Eine Zusammenfassung der Testergebnisse veröffentlichten die Forscher in der Studie Why Johnny Can't Opt Out.
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