Sicherheit

Handy-Botnetze bald Alltag

von - 01.01.2010
Schädliche Software, die mobile Geräte kapert und zu Mitgliedern von Botnetzen macht, ist einfach gestrickt, aber sehr effizient. Deshalb hat sie großes Wachstumspotenzial.
Wer ein iPhone oder ein ähnliches Smartphone besitzt, muss sich darauf einstellen, dass Trojaner und Viren sein Gerät künftig häufiger bedrohen. Das berichtet The Register unter Berufung auf eine Studie der Sicherheitsfirma SRI International. Die Experten haben das erste iPhone-Botnetz untersucht, das sich Ende November ausbreitete. Es war aus dem ersten bekannt gewordenen iPhone-Wurm weiterentwickelt worden. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die neue Generation von Smartphones in höherem Maße für Attacken anfällig ist, weil sie im Gegensatz zu ihren Vorgängern über eine umfassende Internet-Funktionalität verfügt. Angreifer können die mobilen Geräte genauso kapern, wie das mit PCs gängig sei, die ans Internet angeschlossen sind. So habe der iPhone-Wurm "iKee.B" gezeigt, dass ein iPhone in Ungarn in der Lage ist, das iPhone eines Opfers in Australien zu hacken und es zu zwingen, die privaten Daten seines Besitzers auf einen Server in Litauen zu übertragen. Von dort erhält es die neue Anweisung, die Bankdaten des australischen Telefonbesitzers auf den litauischen Server hochzuladen.
Das beschriebene Botnetz hatte nur Nutzer betroffen, die ihr iPhone geknackt hatten, um alle verfügbaren Programme darauf installieren zu können (sog. "Jailbreak"). Die Sicherheitsexperten weisen aber darauf hin, dass die Entwickler von Schädlingen sich systematisch darauf vorbereiten, in großem Umfang Smartphones anzugreifen. Ob die Nutzer der mobilen Geräte auf die neuen Bedrohungen entsprechend eingerichtet seien, sei dagegen fraglich.
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