Studie von Kaspersky Lab

Deutschland im Sicherheitscheck

von - 20.09.2013
Studie von Kaspersky Lab: Deutschland im Sicherheitscheck
Foto: Kaspersky
Im Bezug auf die Sicherheit ihrer Daten sind die deutschen Anwender noch zu sorglos. Das zeigt eine von Kaspersky Lab beauftragte und von B2B International durchgeführte Studie.
Das Bild der Deutschen ist weltweit manifestiert: Wir gelten als korrekt, diszipliniert, pünktlich und haben für jeden Fall eine passende Regelung. Doch wie eine Studie von B2B International und Kaspersky Lab zeigt, stimmt dieses Bild beim Thema Sicherheit im Internet nicht immer.
So haben lediglich 43 Prozent der deutschen Anwender ihr Android-Smartphone schon mal mit einer Security-App bestückt. Beim Thema Verschlüsselung sind die Deutschen zwar plattformübergreifend Europameister, dennoch setzen nur 27,8 Prozent der deutschen mobilen Nutzer Verschlüsselung ein. Europaweit nutzen lediglich 18,7 Prozent Verschlüsselung im mobilen Bereich.
Im Vergleich zum Rest von Europa sichern die Deutschen einen Großteil ihrer Multimedia-Dateien (31 Prozent). Nur die Nutzer aus Großbritannien sind mit 36 Prozent hier noch sicherheitsbewusster. Dafür haben die Deutschen am wenigsten Musik, Filme und Computerspiele ungesichert auf ihren Geräten: Gerade mal 198 Euro sind die Multimedia-Dateien wert. Mehr Risiko gehen die Spanier ein, sie haben Dateien im Wert von 365 Euro ohne Backup auf ihren Geräten. Dabei sind diese Daten ohne Backup einem hohen Risiko ausgesetzt, da sie nur auf einem einzigen Gerät gespeichert sind und es keine weitere Sicherung gibt.
An Hotspots sind die Deutschen eher zurückhaltend: Nur 38 Prozent der Laptop-User nutzen öffentliche WLAN-Netze. Hier ist Spanien mit 65 Prozent erneut top. Gut hinsichtlich der Sicherheit ist, dass sich die Deutschen mit ihren Smartphones eher selten über Hotspots mit dem Internet verbinden. Nur 58 Prozent loggen sich an Hotspots mit dem Smartphone ein, während das im Vergleich 89 Prozent der Spanier tun.
Im Fall eines Smartphone- oder Tablet-Verlusts ergreifen die Deutschen schnell die Initiative. So versuchen 52 Prozent das Gerät zu orten – das ist der Spitzenwert in Europa. Außerdem löscht fast ein Viertel (23 Prozent) der Befragten die Daten auf dem Smartphone oder Tablet über eine Remoteverbindung, um Datendiebstahl zu vermeiden. Mit 21 Prozent aktivieren die Deutschen mit Vorliebe eingebaute Kameras, um Diebe zu entlarven. In Großbritannien, Frankreich und Italien tut das so gut wie kein Anwender.
Auch mit Passwörtern wissen die Deutschen umzugehen: Nur drei Prozent nutzen ein und dasselbe Passwort für alle Online-Accounts, so sicherheitsbewusst sind nur noch die Briten. Mit 37 Prozent haben die Deutschen auch den höchsten Anteil an Usern, die für jeden Online-Account ein eigenes Passwort verwenden. Die Schattenseite: Viele deutsche Nutzer verwenden für ihre zahlreichen Passwörter eher unsichere Aufbewahrungsmethoden, etwa Passwort-Safes in Browsern oder sie werden einfach auf dem Smartphone gesichert.
Obwohl die Deutschen insgesamt beim Thema Sicherheit nicht schlecht dastehen, finden es 21 Prozent schwer, die unterschiedlichen Internet-Security-Lösungen auf ihren PCs, Macs, Smartphones oder Tablets zu verwalten.
Die Umfrage wurde von Kaspersky Lab beauftragt und von B2B International im Juni 2013 durchgeführt. Dabei wurden weltweit insgesamt 8.605 Nutzer aus 19 unterschiedlichen Ländern befragt, darunter auch 397 aus Deutschland. Der globale Studienbericht ist auf Englisch abrufbar.
Fazit
Im Vergleich zu unserer europäischen Nachbarn nehmen wir das Thema Sicherheit recht ernst. Dennoch bleibt einiges an Handlungs- und Optimierungsbedarf.
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