Sicherheit

Android-Smartphones zunehmend bedroht

von - 01.11.2011
Android-Smartphones zunehmend bedroht
Nach einer Analyse von Kaspersky Lab sind Android-Smartphones inzwischen das bevorzugte Ziel von Schadprogrammen. Allein im September 2011 stieg die Anzahl der neu entdeckten Android-Malware um 30 Prozent an.
Android-Smartphones sind bei den Kunden besonders beliebt. In Deutschland liegt der Marktanteil bei etwa 30 Prozent - Tendenz weiter steigend. Auch bei den App-Downloads hat Android inzwischen die Nase vorn. Etwa 44 Prozent der weltweit heruntergeladenen Apps laufen auf Android-Geräten. Apples iOS bringt es nur noch auf 31 Prozent (II Quartal 2011, Quelle ABI Research). Diese Erfolge motivieren allerdings auch Kriminelle. Denn umso größer die installierte Basis ist, umso mehr lohnt sich die Programmierung von Schadsoftware.
Die Hacker haben es nach einer Untersuchung von Kaspersky Lab vor allem auf die persönlichen Daten der Smartphone-Nutzer abgesehen. 34 Prozent der Schadprogramme versuchen Kontaktdaten, Textnachrichten oder GPS-Koordinaten zu ermitteln. Als Beispiel nennt Kaspersky Lab das Schadprogramm Trojan-Spy.AndroidOS.Antammi.b. Der Trojaner tarnt sich als einfache App für das Herunterladen von Klingeltönen. Das Programm war bis zur Entdeckung des Schadcodes über den offiziellen Google Android Market verfügbar. Das Schadprogramm hat es auf Anwender abgesehen, die Textnachrichten an Bezahldienste schicken, um beispielsweise Klingeltöne oder Musikstücke zu beziehen. Während dieser legitimen Transaktion finden im Hintergrund illegale Aktionen statt. Die App überträgt dabei die persönlichen Daten auf den Server der Kriminellen, die diese dann für weitere Aktionen missbrauchen können.
So können Sie sich schützen
Für Anwender, die eine App aus dem Google Android Market oder einer anderen Quelle herunterladen, ist es fast unmöglich, eine Schadfunktion zu entdecken. Bei der Installation einer App erscheint zwar ein Sicherheitshinweis, der über die erlaubten Funktionen einer App informiert. Es ist allerdings selbst für Experten nur schwer zu erkennen, ob eine App für ihre Funktion wirklich Zugriff auf das Adressbuch benötigt oder SMS verschicken muss. Einen Hinweis darauf, ob einen App vertrauenswürdig ist oder nicht, können aber die Benutzerkommentare oder die Anzahl der Downloads im Android Market liefern. Bei Programmen von renommierten Anbietern, die mehrere Apps im Angebot haben und durchweg positiv bewertete werden, ist die Gefahr einer Infektion mit Schadsoftware deutlich geringer. Apps von Herstellern, die nur ein Programm anbieten und erst seit kurzem im Android Market aktiv sind, sollten Sie dagegen erst einmal meiden.
Für Anwender, die häufig neue Apps herunterladen, ist auch auf dem Smartphone ein Virenscanner zu empfehlen. Inzwischen haben fast alle bekannten Hersteller von Sicherheits-Software einen Virenscanner für Android im Programm. Einen kostenlosen Virenscanner für Android-Smartphones gibt es etwa von AVG (AVG Mobilation Anti-Virus Free). Wer mehr Funktionen benötigt, kann beispielsweise zu McAfee WaveSecure (einjähriges Abo für etwa 15 Euro) oder Kaspersky Mobile Security (einjähriges Abo für 24,95 Euro) greifen. Für beide Programme sind kostenlose Testversionen verfügbar.
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