IAA-Trends

Standardbordelektronik im Auto hat ausgedient

von - 21.09.2013
IAA-Trends: Standardbordelektronik im Auto hat ausgedient
Foto: Mercedes
Immer mehr Autofahrer wollen ihr Smartphone und Tablet auch im Fahrzeug nutzen und darauf installierte Navi- und Musik-Apps in die automobile Systemumgebung einbinden.
Eine Expertenumfrage der Beratungsgesellschaft Invensity auf der diesjährigen Internationalen Automobilausstellung (IAA) 2013 in Frankfurt belegt den wachsenden Trend zu Bring Your Own Device (BYOD) in der Automobilbranche. Demzufolge müssen sich die Automobilhersteller in den nächsten Jahren darauf einstellen, dass ihre selbstentwickelten Entertainment- und Navigationssysteme zunehmend an Bedeutung verlieren.
Demnach sind 66 Prozent der befragten Branchenexperten überzeugt, dass die einfache Einbindung des persönlichen Smartphones oder Tablets ins Auto in Zukunft wichtiger sein wird als hochwertige integrierte Bordsysteme. 31 Prozent halten die Einbindung mobiler Geräte zumindest für einen wichtigen Faktor.
IAA-Trends: Standardbordelektronik im Auto hat ausgedient
Das iPhone kann eine Vielzahl von Funktionen im Fahrzeug steuern.
(Quelle: Brabus)
Durch den direkten Wettbewerb mit Smartphone- und Tabletherstellern wie Samsung oder Apple müssen Automobilhersteller bei der Entwicklung und Herstellung ihrer On-Board-Elektronik heute schneller denn je auf aktuelle Trends reagieren können und innovationsstark sein – dieser Meinung sind 50 Prozent der befragten Experten. 38 Prozent sehen einen ähnlichen Trend in der Automobilindustrie, schätzen den Druck auf die Branche aber nicht übermäßig hoch ein. Dr. Utz Täuber, Leiter des Invensity Innovation Centers, erklärt: „Was als BYOD in vielen Unternehmen seit Jahren zum Alltag gehört, wird langfristig auch Deutschlands Straßen erreichen. Für die meisten Menschen sind Smartphone und Tablet längst zum ständigen Begleiter geworden – die nahtlose und flexible Einbindung der persönlichen Musikbibliothek, Apps oder des Terminplaners in das eigene Fahrzeug wäre daher für die meisten Autofahrer ein entscheidender Vorteil.“
Erste Kooperationen, etwa zwischen Mercedes und Apple im Rahmen der neuen S-Klasse, zeigen, dass sich über spezielle Apps nicht nur Navigation und Unterhaltung mobil steuern lassen – auch die Heizung oder die persönlichen Sitzeinstellungen lassen sich künftig bequem von überall her bedienen. Der aktuelle BYOD-Trend erreicht laut Invensity nicht nur Hersteller von Oberklassefahrzeugen, die traditionell auf aufwändige Systeme setzen: Auch Hersteller von kleinen und Mittelklassewagen wie Opel, Fiat oder Ford könnten zukünftig durch die gezielte Unterstützung mobiler Geräte nicht nur eigene Entwicklungskosten sparen, sondern ihren Kunden mit flexibel aufrüstbaren und stets aktuellen Systemen einen deutlichen Mehrwert bieten.

Fazit

Gut so: Anstatt zwingend teure und unflexible Entertainment- und Navigationssysteme beim Fahrzeugkauf mitbestellen zu müssen, haben wir hoffentlich bald eine perfekte Anbindung zu Smartphones und Tablets mit ihren Apps.
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