180 Satelliten

Google plant Internetzugänge über Satelliten

von - 02.06.2014
Wird das Googles nächster großer Coup? Medienberichten zufolge soll der Konzern eine Milliardensumme in ein Satelliten-Netz investieren, um in entlegenen Regionen einen Internetzugang bereitzustellen.
Foto: Shutterstock - Johan Swanepoel
Wird das Googles nächster großer Coup? Medienberichten zufolge soll der Konzern eine Milliardensumme in ein Satelliten-Netz investieren, um in entlegenen Regionen einen Internetzugang bereitzustellen.
180 kleine Hochleistungssatelliten sollen es zum Start sein, die in geringerer Höhe als gewöhnliche Satelliten im Orbit schweben und abgeschiedene Gegenden der Erde mit Internet versorgen. Über dieses  neue Projekt von Google berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf Insider. Die Kosten sollen sich – je nachdem, in welcher Größenordnung der Konzern das Vorhaben letztendlich umsetzt – auf eine bis drei Milliarden US-Dollar belaufen.
Dem Bericht zufolge wird Greg Wyler das Satelliten-Projekt leiten. Wyler hat das Start-up O3b gegründet, das sich mit der Kommunikation von Satelliten beschäftigt, und ist erst kürzlich gemeinsam mit dem Technologiechef von O3b zu Google gewechselt. Außerdem soll der Internetkonzern Ingenieure der Satellitenfirma Space Systems/Loral LLC abgeworben haben. Insgesamt soll Wylers Team aus zehn bis 20 Mitarbeitern bestehen.
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Eine Google-Sprecherin hat dem WSJ bestätigt, dass das Unternehmen daran arbeite, Hunderten von Millionen Menschen Internet bringen zu wollen. „Ein Internetzugang verbessert das Leben der Menschen signifikant“, sagt sie. Doch noch immer seien zwei Drittel der Welt ohne Internetzugang. Darüber hinaus wollte sie das Projekt jedoch nicht kommentieren.
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Geschwindigkeiten: Die Tabelle zeigt die derzeit verfügbaren Geschwindigkeiten der DSL-Standards im Vergleich zu anderen Internetzugangstechniken. Die Technik ADSL findet derzeit kaum noch Verwendung. Aktuelle Anschlüsse werden mit ADSL2+ geschaltet.
Frequenzen: Die Frequenzen auf der Telefonleitung teilen sich in drei Bereiche auf: die Telefonie, den Internet-Download und den Upload. Bei ADSL2+ gibt es einen fest definierten Frequenzbereich für den Download und einen für den Upload. VDSL ist flexible
DSLAM: Der DSLAM (Digital Subscriber Line Access Multiplexer) ist das Gegenstück zum DSL-Modem zu Hause. Bei ADSL2+ dürfen Sie bis zu 4,6 km vom DSLAM weg sein, bei VDSL2 nur 850 Meter. Deshalb braucht man für VDSL2 gesonderte Outdoor-DSLAMs.
Leitungsdämpfung: ADSL2+ kann zwar 16 MBit/s, was aber tatsächlich bei Ihnen zu Hause ankommt, hängt davon ab, wie weit Sie von der Vermittlungsstelle entfernt sind. Der Grund ist die Leitungsdämpfung: Jeder Meter des Kupferkabels schluckt einen Teil der

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Das Satelliten-Programm wäre nicht der erste Versuch Googles, entlegene Regionen mit Internet zu versorgen. Schon mit dem „Projekt Loon“ hat Google im vergangenen Jahr in Neuseeland getestet, Internetzugänge mit Hilfe von Ballons bereitzustellen, die in 20 Kilometern Höhe in der Stratosphäre schweben. Außerdem hat der Konzern erst im April 2014 bekannt gegeben, den Drohnenhersteller Titan Areospace übernommen zu haben, dessen solarbetriebene Drohnen sollen jahrelang ohne Unterbrechung fliegen können. Titan Aerospace soll künftig eng mit den Machern von „Loon“ zusammenarbeiten.
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