Hybride Cloud-Modelle

Bedenken gegenüber Public Clouds

von - 06.11.2020
Open Cloud Alliance
Foto: Open Cloud Alliance
Firmenanwender stehen hybriden Clouds, also der Kombination von privaten und öffentlichen Rechenwolken, grundsätzlich positiv gegenüber, nicht zuletzt da sie Bedenken gegenüber einer reinen Public-Cloud-Lösung anmelden. Dies zeigt eine aktuelle Umfrage von Nutanix.
Was sind die zentralen Herausforderungen und Chancen der Hybrid Cloud für Unternehmen? Dieser Frage ist das Marktforschungsunternehmen Vanson Bourne im Auftrag von Nutanix, Spezialist für Enterprise Cloud Computing, nachgegangen und hat die Ergebnisse der Studie nun vorgestellt.
Demnach sieht die große Mehrheit der 650 weltweit befragten IT-Entscheider die hybride Cloud als das ideale IT-Betriebsmodell, hat jedoch Schwierigkeiten mit der Implementierung. 70 Prozent der Unternehmen gehen deshalb davon aus, dass ihre Transformation länger dauern wird als erwartet. Trotzdem denken fast alle Befragten (95 Prozent), dass ihre Unternehmen von einer Implementierung profitieren würden.
Grundsätzlich liefern die Ergebnisse der  Studie folgende Kernaussagen:
  • Die Public Cloud allein ist nicht immer die Antwort: Während die öffentliche Daten- und Rechenwolke die ideale Umgebung für gewisse Anwendungen und Workloads darstellen kann, gilt das nicht für alle. Viele Unternehmen ziehen daraus die Konsequenz, sich für eine hybride Infrastruktur zu entscheiden. Denn laut Studie hat die Mehrheit der Befragten Bedenken, ihre unternehmenskritischen Anwendungen, diejenigen, die am wichtigsten für ihre Unternehmen sind, in der Public Cloud zu betreiben. Zu diesen Bedenken zählen laut Aussage der Befragten Zuverlässigkeit (75 Prozent), Portabilität (73 Prozent) und Kosten (72 Prozent). Außerdem haben einige von ihnen aus Komplexitäts- und Kostengründen überhaupt nicht die Möglichkeit, ihre unternehmenskritischen Applikationen zu migrieren. So sind die Notwendigkeit, Architektur und Plattformunterstützung der Applikationen zu ändern und anzupassen, und die Komplexität der Migration für 75 Prozent beziehungsweise 71 Prozent der Befragten die wichtigsten Bedenken, die sie von der Portierung von Anwendungen abhalten.
  • Das hybride Modell verschärft den Mangel an IT-Kenntnissen: Zwar haben viele Unternehmen Mühe, genügend qualifiziertes IT-Personal zu finden. Doch diese Aufgabe wird umso schwieriger, je mehr sie nach Profis suchen, die sowohl öffentliche als auch private Cloud-Infrastrukturen managen können. Denn die beiden Umgebungen setzen in der Regel verschiedene Kenntnisse voraus. Den meisten Unternehmen (88 Prozent) fällt es schwer, dafür zu sorgen, dass ihre IT-Mitarbeiter über die erforderlichen Fähigkeiten verfügen, um eine hybride IT-Infrastruktur zu verwalten. 53 Prozent der Befragten betrachten dies sogar als ein Top-Problem.
  • Mangelnde Kenntnisse fördern Silos: Da sich die erforderlichen Kenntnisse für das Management öffentlicher und privater Cloud-Infrastrukturen unterscheiden, sind Unternehmen oftmals auf verschiedene Teams angewiesen. Dies führt zu Silos, ein Befund, den fast alle Befragten (95 Prozent) teilen. Noch wichtiger ist, dass diese Silos oftmals Auswirkungen auf das Unternehmensergebnis haben. Dies ist umso bedenklicher in einer Zeit, in der viele Unternehmen sich darauf konzentrieren, ihre Ressourcen optimal einzusetzen. Fast die Hälfte der Befragten (49 Prozent) nannten einen wachsenden Ressourcenbedarf, 45 Prozent steigende Kosten und 43 Prozent Ressourcenverschwendung als Probleme.
  • Portabilität ist nicht nur für Anwendungen Pflicht: Für die meisten Unternehmen (88 Prozent) stellt die Lizenzierung von Software einen zentralen Aspekt einer hybriden IT-Infrastruktur dar. Viele Unternehmen sind auf ihrem Weg in die Public Cloud auf Schwierigkeiten hinsichtlich Lizenzierungen (58 Prozent) und Vendor-Lock-ins (58 Prozent) gestoßen. Darüber hinaus sind fast zwei Drittel der Befragten (65 Prozent) bereit, die Nutzung von Abonnements für ihre IT-Infrastrukturen in Erwägung zu ziehen.
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