Studie

Unternehmen suchen Fachkräfte im Ausland

von - 16.09.2013
Studie: Unternehmen suchen Fachkräfte im Ausland
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Immer mehr Unternehmen in Deutschland haben unter dem Fachkräftemangel zu leiden. Laut Umfrage werden in erster Linie IT-Fachkräfte und Controller im Ausland gesucht.
Im Auftrag des Business-Netzwerks LinkedIn hat die Bitkom Research GmbH im Rahmen einer quantitativen Studie zur Beschäftigung ausländischer Fach- und Führungskräfte 1.409 Personalentscheider und Geschäftsführer in Unternehmen ab 50 Mitarbeiter in Deutschland befragt. Hauptgrund für die Rekrutierung im Ausland ist der Fachkräftemangel: 75 Prozent der Großunternehmen und 49 Prozent der mittelständischen Unternehmen sind davon betroffen.
Bitkom
Im Auftrag des Business-Netzwerks LinkedIn hat die Bitkom Research GmbH deutsche Unternehmen zur Beschäftigung ausländischer Fach- und Führungskräfte befragt.
(Quelle: Bitkom)
Die Ergebnisse der Studie sind interessant: Die Rekrutierung ausländischer Fachkräfte ist in der deutschen Wirtschaft stark von der Unternehmensgröße abhängig. Insgesamt beschäftigen derzeit 13 Prozent aller Unternehmen in Deutschland ausländische Fach- und Führungskräfte. Unter den Großunternehmen ab 500 Mitarbeitern sind es dagegen 58 Prozent. Zudem planen 55 Prozent der großen Unternehmen, in den kommenden zwölf Monaten Personal aus dem Ausland einzustellen (10 Prozent aller Unternehmen).
Laut Umfrage werden in erster Linie IT-Fachkräfte und Controller im Ausland gesucht. Jeweils 40 Prozent der Unternehmen, die im Ausland rekrutieren, wollen entsprechende Experten nach Deutschland holen oder haben das bereits getan. Allerdings zieht sich der Bedarf durch fast alle Abteilungen der Unternehmen. 26 Prozent suchen Marketing-Spezialisten, je 25 Prozent Qualitätsmanager und Vertriebsexperten sowie 24 Prozent Mitarbeiter für Forschung und Entwicklung.
Nach den Ergebnissen der Umfrage sind in der deutschen Wirtschaft vor allem Fachkräfte aus Südeuropa begehrt. Mehr als die Hälfte der Unternehmen (56 Prozent), die sich aktuell mit der Rekrutierung ausländischer Experten beschäftigen, richten ihren Blick Richtung Spanien, Portugal, Italien oder Griechenland. 46 Prozent hingegen rekrutieren aus westeuropäischen EU-Ländern wie Frankreich, Großbritannien oder Belgien.
Für die Suche nach ausländischen Experten nutzen die Unternehmen neben klassischen Rekrutierungswegen auch Online-Kanäle. 97 Prozent schalten die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Bundesagentur für Arbeit ein und 90 Prozent setzen auf spezialisierte Personalvermittlungen. Darauf folgt das Internet: 74 Prozent betreiben eine eigene Karriere-Webseite, 73 Prozent nutzen Online-Jobbörsen und 72 Prozent Soziale Netzwerke.
Gefragt nach dem Erfolg der verschiedenen Rekrutierungswege schneiden die Online-Kanäle am besten ab. 96 Prozent der Unternehmen, die im Ausland Fach- und Führungskräfte suchen, bewertet die eigene Karrierewebseite als "erfolgreich" oder "sehr erfolgreich". An zweiter Stelle stehen mit 82 Prozent die Online-Jobbörsen. Auf Platz Drei folgen mit 74 Prozent die spezialisierten Personalvermittlungen. Knapp dahinter kommt mit 71 Prozent das Online-Business-Netzwerk LinkedIn.

Fazit

Viele Unternehmen finden in Deutschland kein geeignetes Personal mehr und suchen daher im Ausland. Das sollte den Verantwortlichen für unser Bildungssystem zu denken geben.
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