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Kopieren Sie Ihren Windows-PC

Kopieren Sie Ihren Windows-PC
Der Paragon Virtualization Manager 2009 erstellt aus Ihrem laufenden Windows-System mit wenigen Klicks einen virtuellen Zweit-PC. Diesen starten Sie dann in einem virtuellen PC.
Der virtuelle PC lässt sich anschließend in einem Windows-Fenster mit Microsoft Virtual PC 2007 SP1 oder dem Vmware Player 2.5.3 starten.
Dieser Artikel beschreibt, wie Sie mit dem Paragon Virtualization Manager 2009 Corporate Release Candidate ein aktives XP-System virtualisieren und es dann mit Microsoft Virtual PC starten — entweder auf dem Rechner, an dem der virtuelle PC erzeugt wurde, oder an einem beliebigen anderen Windows-Rechner.
Einen virtuellen XP-PC — es handelt sich dabei um eine einzige Datei, die sich kopieren lässt — können Sie zum Beispiel auch an einem Rechner mit Windows 7 nutzen. Auf diese Weise arbeiten Sie mit dem neuen Betriebssys-tem und Ihr gewohntes XP-System ist nur einen Mausklick entfernt. Sie können die virtuelle Umgebung auch nutzen, um mit neuen Programmen zu experimentieren, bevor Sie sie im echten Betriebssystem installieren.
Ein virtueller PC braucht mindestens so viel freien Speicherplatz, wie Ihr Windows auf der Systempartition belegt. Optimal ist eine große externe Festplatte oder eine separate interne Platte mit genug Platz für den virtuellen PC. Da der virtuelle PC als einzelne Datei gespeichert wird, ist es kein Problem, wenn sich zusätzlich noch andere Daten auf dieser Festplatte befinden.
Virtuellen PC erstellen
Die folgenden Abschnitte zeigen, wie Sie den Paragon Virtualization Manager 2009 Corporate Release Candidate — im Folgenden kurz Paragon Virtualization Manager genannt — installieren und damit eine virtuelle Kopie Ihres Computers erzeugen.
1. Freischaltcode anfordern
Um den Paragon Virtualization Manager zu installieren, benötigen Sie einen Produktschlüssel und eine Seriennummer. Sie erhalten beides kostenlos per E-Mail, wenn Sie sich unter www.paragon-software.com/de registrieren. Füllen Sie das Formular aus und klicken Sie auf „Bestätigen“.
Laut Paragon wird die Registrierungsseite bis mindestens Ende Januar 2010 online sein. Wer bis dahin einen Produktschlüssel anfordert, kann die Software nach Angaben von Paragon dauerhaft kostenlos einsetzen. Eine zeitliche Limitierung bestehe nicht.
2. Paragon Virtualization — Manager installieren
Installieren Sie nun den Paragon Virtualization Manager. Ein Doppelklick auf die Datei „P2V_VManager_Srv_es.msi“ startet das Setup. Mit „Next“ gelangen Sie zu den Lizenzvereinbarungen, die Sie mit Auswahl von „I accept the terms in the license agreement“ annehmen und mit „Next“ bestätigen. Geben Sie den „Product Key“ und die „Serial Number“ ein, die Sie wie im vorhergehenden Abschnitt beschrieben angefordert haben.
Ein Klick auf „Next“ führt Sie anschließend zur Eingabe Ihrer Benutzerdaten. Weitere Klicks auf „Next“ und „Install“ starten die Installation. Beenden Sie das Setup danach mit „Finish“. Nach einem Neustart des Computers ist der Paragon Virtualization Manager einsatzbereit.
3. PC konvertieren
Starten Sie den Paragon Virtualization Manager mit „Start, Alle Programme, Paragon Virtualization Manager 2009 Corporate, Paragon Virtualization Manager“. Klicken Sie links auf „P2V“ und dann auf „P2V Copy“. Der Assis­tent zur Konvertierung öffnet sich. Kli­cken Sie auf „Next“.
Wählen Sie die Partition aus, die Sie in einen virtuellen PC umwandeln wollen. Um Ihr Windows-Betriebssystem zu virtualisieren, klicken Sie auf die Partition, bei der oben hinter „Selected object“ ein Name und „(C:)“ angezeigt wird“. Klicken Sie nur die Partition „C:\“ an und nicht etwa die ganze zugehörige Festplatte: Dies würde den Platzbedarf unnötig erhöhen.
Klicken Sie auf „Next“ und wählen Sie die Software aus, mit der Sie Ihren virtuellen PC später starten wollen, am besten „Microsoft Virtual PC“. Sie haben dann noch die Möglichkeit, die empfohlene Größe der virtuellen Festplatte zu verändern. Das brauchen Sie aber nicht zu tun.
Ein Klick auf „Next“ führt Sie zur Konfiguration der virtuellen Festplatte. Das Häkchen vor „Adjust OS to virtual hardware“ muss unbedingt gesetzt bleiben. Die virtuelle Hardware unterscheidet sich nämlich erheblich von der Hardware in Ihrem PC. Der Assistent muss praktisch alle Treiber austauschen, um sicherzustellen, dass das virtuelle Windows bootet.
Lassen Sie die Option „Take all space for the partition“ deaktiviert, denn dann wird die Virtualisierungsdatei nur so groß wie das virtuelle Windows und nicht so groß wie Ihre gesamte Festplatte. Klicken Sie auf „Next“ und legen Sie im Feld „File name for the virtual disk“ den Namen und den Speicherort des virtuellen PCs fest. 
Ein Klick auf „Next“ startet den Virtualisierungsprozess. Das Programm erstellt nun eine Kopie Ihres Computers. Der Vorgang dauert mindestens eine halbe Stunde. In dieser Zeit könnten Sie zwar mit dem PC weiterarbeiten, sollten dies aber nach Möglichkeit nicht tun, um den Prozess nicht zu stören. Klicken Sie abschließend auf „Next“ und „Finish“.
Virtuellen PC nutzen
Um Ihren virtuellen PC zu starten, brauchen Sie eine Player-Software wie Microsoft Virtual PC.
4. Virtuellen PC konfigurieren
Installieren Sie Microsoft Virtual PC 2007 SP1. Klicken Sie dazu doppelt auf „setup.exe“ und folgen Sie den Anweisungen des Installationsassistenten. Starten Sie das Programm mit „Start, Programme, Microsoft Virtual PC“. Klicken Sie drei Mal auf „Weiter“. Wählen Sie als „Betriebs-system“ die Option „Win-dows XP“ und bestätigen Sie mit „Weiter“.
Markieren Sie „Anpassung des Arbeitsspeichers“ und klicken Sie auf „Weiter“. Stellen Sie dem virtuellen Windows XP deutlich mehr als die vorgegebenen 128 MByte zur Verfügung: mindestens 384 MByte, maximal die Hälfte Ihres Arbeitsspeichers. Klicken Sie zwei Mal auf „Weiter“ und dann auf „Durchsuchen“. Navigieren Sie zu Ihrem gespeicherten virtuellen PC, markieren Sie ihn und wählen Sie „Öffnen“. Bestätigen Sie mit „Weiter“ und „Fertig stellen“.
5. Virtuellen PC starten
Um Ihren virtuellen Rechner zu booten, klicken Sie in der „Virtual PC-Konsole“ auf „Starten“. Ein neues Fenster öffnet sich, in dem der virtuelle Rechner hochfährt. 
Bevor der Windows-Desktop des virtuellen PCs angezeigt wird, erscheint der Hinweis, dass die XP-Kopie nicht aktiviert ist. Die Aktivierung von Win-dows ist nämlich an die Hardware des Rechners gekoppelt: Bei größeren Hardware-Veränderungen ist eine erneute Aktivierung notwendig. Das gilt auch für ein virtuelles Windows: Der virtuelle PC nutzt statt der echten Hardware den virtuellen Ersatz. Das virtuelle Windows merkt das und fordert den Nutzer auf, das System innerhalb von drei Tagen erneut zu aktivieren.
Falls Sie nun einfach das virtuelle Windows aktivieren würden, hätten Sie ein Problem: Sie könnten das reale Windows nicht länger nutzen. Unpraktikabel — wenn auch technisch machbar — wäre es, wenn Sie Kopien des virtuellen PCs anfertigen und diese dann jeweils drei Tage nutzen würden. Die bes­te Lösung: Erwerben Sie eine wei­tere Windows-Lizenz. Eine XP-Lizenz ist beispielsweise bei Ebay bereits ab 20 Euro zu haben.
Wählen Sie dann im virtuellen Win-dows „Start, Alle Programme, Zubehör, Systemprogramme, Windows aktivieren“. Markieren Sie „Ja, Windows telefonisch über den Kundendienst aktivieren“ und klicken Sie auf „Weiter“. Kli­cken Sie dann auf die Schaltfläche „Product Key ändern“, geben Sie den neuen Key ein und bestätigen Sie mit „Aktualisieren“.
6. Virtuellen PC verwenden
Nun können Sie das virtuelle Windows nutzen wie ein echtes Windows: Ent­weder starten Sie den virtuellen PC, um darin beispielsweise neue Tools und Tricks auszuprobieren, bevor Sie sie real einsetzen. Oder Sie bewahren die Kopie auf für den Fall, dass Ihr System nicht mehr funktioniert und Sie auf Ihre alten Daten zugreifen müssen. 
Prinzipiell entspricht der virtuelle Zweit-PC exakt Ihrem Windows-Sys-tem. Allerdings verwendet die Virtua­lisierungs-Software eigene virtuelle Hardware. So enthält der virtuelle PC etwa eine virtuelle Soundkarte mit anderen Treibern als denen Ihrer Original-Soundkarte.
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