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Großer Dauertes - 12 Multifunktionsgeräte

von - 07.12.2009
Großer Dauertest: 12 Multifunktionsgeräte
Im dreimonatigen Langzeittest hat com! Multifunktionsgeräte ab 100 Euro verglichen. Ermittelt wurden die Seiten- und Betriebskosten, Stromverbrauch, Druckqualität, Bedienung und Service.
Neu im Vergleich zum Dauertest im Jahr 2008 ist die Stresskomponente: ­Jedes der zwölf getesteten Geräte muss­te ein Druckvolumen von 3000 Seiten bewältigen. Erweitert wurden auch die Tests zur Ermittlung des Stromverbrauchs. Der Stromverbrauch wurde im aus- und eingeschalteten Zustand, im Energiesparmodus sowie beim Dru­cken gemessen. Die Druckqualität wurde mit dem Messverfahren DC-Tau Print ermittelt.
Testsieger: Die beste Gesamtleistung zeigte das HP Officejet Pro 8500.
Sieger „Niedrigste Druckkosten“: Sieger in dieser Disziplin wurde ebenfalls das Officejet Pro 8500 von HP.
Sieger „Niedrigste Stromkosten“: Am wenigsten Energie verbrauchte das Epson Stylus Office BX610FW.
Sieger „Bester Service“: Diese Auszeichnung errang das 2135cn von Dell.
Sieger „Einfachste Bedienung“: Hier schnitt das Aficio GX 3050SFN von Ricoh am besten ab.
Sieger „Beste Druckqualität“: Die bes­ten Ausdrucke erzeugte das Officejet 6500 von HP.
Testfeld 
Getestet wurden sieben Tintenstrahlgeräte zwischen 100 Euro und 270 Euro, ein Gelgerät zum Preis von 430 Euro und vier Farblasergeräte zwischen 320 Euro und 623 Euro.
Brother MFC-5890CN
Der A3-Drucker produzierte gute Ausdrucke, verursachte aber hohe Druckkosten.
Das Tintenstrahlgerät ist mit einem A3-Druckwerk ausgestattet und somit in der Lage, randlose Fotos im DIN-A3-Format auszudrucken. Mit einem Preis von 150 Euro ist das MFC-5890CN sehr günstig. Die Druckqualität war ordentlich. Die Druckkosten pro Textseite lagen mit 4,6 Cent zu hoch. Das Gerät ließ sich einfach bedienen, war aber sehr langsam. Drei Jahre Herstellergarantie sind die längste Garantiedauer im Test.
Canon Pixma MX330
Dieses Tintenstrahlgerät weist das beste Preis-Leistungs-Verhältnis auf.
Ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet das Pixma MX330 für 100 Euro. In Sachen Ausstattung steht das Tintenstrahlgerät den teureren Modellen nur wenig nach — und bietet sogar ein Farbdisplay. Gespart wurde beim Tintensystem: Es kommen Kombi­patronen zum Einsatz, die hohe Druckkosten produzierten. Der Papiervorrat war mit 100 Seiten der kleins­te im Test. Die Druckqualität war gut. Die Farbdruckgeschwindigkeit war mit 1,5 Farbseiten pro Minute zu gering. Ein Jahr Herstellergarantie ist für ein Gerät dieser Preisklasse ausreichend.
Canon Pixma MX860
Das Tintenstrahlgerät hat die meisten Funktionen, produzierte aber hohe Kosten.
Die mit Abstand umfangreichste Ausstattung bot das Canon Pixma MX860 für 225 Euro. Es ist das einzige Gerät im Test mit zwei vollwertigen Papierzuführungen. Das MX860 ist mit kleinen Einzeltinten ausgestattet. Die Druckkosten waren hoch. Die Druckqualität war gut. Unter den Tintengeräten wies dieses Canon-Modell das höchste Farbdrucktempo auf. Der Stromverbrauch von 1,3 Watt im ausgeschalteten Zustand ist zu hoch. Canon bietet für das Pixma MX860 lediglich ein Jahr Herstellergarantie.
Dell 2135cn
Dieses Farblaser-Multifunktionsgerät bietet die flexibelsten Serviceleistungen.
Sieger in der Testdisziplin „Bester Service“ ist das 2135cn von Dell. Die Vor-Ort-Garantie von einem Jahr kann man nämlich schon beim Kauf einfach — aber kostenpflichtig — auf bis zu fünf Jahre erweitern. Mit einem Preis von 623 Euro ist das 2135cn das teuerste Gerät im Test. Das Single-Pass-Druckwerk arbeitete etwas schneller, als der Hersteller angibt. Ein Extra ist der Einzelblatteinzug. Der Textdruck war sehr gut, die Auflösung jedoch niedrig, und es war Bildrauschen festzustellen. Der Stromverbrauch war hoch. Papier- und Tonerwechsel ließen sich einfach vornehmen, die Menüsteuerung war umständlich.
Epson Stylus Office BX610FW
Das solide Gerät verbrauchte am wenigsten Strom und hat WLAN an Bord. 
Sieger in der Disziplin „Niedrigs­te Stromkosten“ ist Epsons Stylus Office BX610FW. Das Gerät verbrauchte ausgeschaltet 0 Watt, eingeschaltet 6 Watt und 2,6 Watt im Energiesparmodus. Das BX610FW erreichte die zweit­bes­te Gesamtleistung. Das Gerät ist mit WLAN ausgestattet. Die Druckqualität war gut. Textseiten druck­te das Modell schneller aus als die anderen Tintengeräte. Preis: 200 Euro.
HP Officejet 6500
Das Einzeltintengerät machte die besten Ausdrucke und ist sehr preisgünstig.
Die beste Druckqualität lieferte das Officejet 6500 von HP für 150 Euro. Es nutzt separate Tintentanks für jede Druckfarbe. Die gemessene Auflösung lag bei knapp über 400 dpi — ein hoher Wert. Farb- und Linienwieder­gabe waren sehr gut. Das Tastenfeld ist unübersichtlich. Die Druckkosten lagen beim Officejet 5600 deutlich höher als beim größeren Officejet Pro 8500. Die Garantiedauer beträgt drei Jahre.
HP Officejet Pro 8500
Der Testsieger lieferte schöne Ausdrucke und druckte am günstigsten.
Die Auszeichnung „Niedrigste Druckkosten“ geht an das HP Officejet 8500: Die Tintenkosten betrugen 1,9 Cent pro Schwarz-Weiß-Seite und 58 Cent für ein Foto. Das HP Officejet Pro 8500 zeigte zudem die beste Gesamtleis­tung. Die Ausdrucke waren gut: Vor ­allem bei der Linienwiedergabe, die für einen scharfen Textdruck verantwortlich ist, punktete das Gerät. Es beherrscht doppelseitigen Druck und hat einen Kartenleser. Manko: Das Tastenfeld ist nicht bedienerfreundlich. Die Garantiedauer beträgt ein Jahr. Sie lässt sich auf drei Jahre mit Vor-Ort-Service erweitern. Preis: 230 Euro.
Kodak ESP 9
Das einfach zu bedienende Tintengerät eignet sich besonders für Fotofans.
Das ESP 9 war mit einem Preis von 270 Euro das teuerste Tintengerät im Test. Mit dem Kodak-Gerät gelingen auch unerfahrenen Nutzern gute Fotodru­cke. Die Fotodruckkosten waren mit 
29 Cent für einen DIN-A4-Ausdruck günstig. Die Tintenkosten für eine Schwarz-Weiß-Seite waren akzeptabel. Der Tintenwechsel fiel leicht, das Papiermanagement ist gelungen. Die Herstellergarantie von einem Jahr ist eine schwache Serviceleistung.
Konica Minolta Magicolor 1690MF
Das Farblasergerät fertigte die günstigsten Farbausdrucke an — wenn auch langsam.
Das Konica Minolta Magicolor 1690MF trägt jede Tonerfarbe in einem eigenen Arbeitsgang auf. Farbausdrucke produzierte es günstigster als alle anderen Geräte: Eine Seite kostete 25 Cent. Bei großen Farbdruckjobs nervte das langsame Drucktempo. Beim Schwarz-Weiß-Druck dagegen erreichte das Gerät mit 19,6 Seiten pro Minute die zweithöchs­te Textdruckgeschwindigkeit.
Lexmark X544n
Das Farblasergerät druckte mit Abstand am schnellsten, verbrauchte aber viel Strom.
Am schnellsten druckte das Farblasergerät X544n von Lexmark: Rund 23 Farb- oder Textseiten pro Mi­nute sind flott. Im Verhältnis dazu ist der Papiervorrat von 250 Blatt knapp bemessen. Hervorzuheben sind die großen Tonerkartuschen. Zwar reichte der Toner im Test nur für 5200 Textseiten statt der vom Hersteller angegebenen 6000. Aber auch so produzierte das Gerät niedrige Druckkosten. Preis: 570 Euro.
Ricoh Aficio GX 3050SFN
Der Gel-Drucker erzielte die höchste Druckauflösung und ist sehr bedienerfreundlich.
Am einfachsten zu bedienen ist das Aficio GX 3050SFN von Ricoh. Der Gel-Drucker kostet 430 Euro. Das Gel ist dickflüssiger als Tinte, wird aber wie bei Tintenstrahlgeräten mit einem Piezo-Druckkopf tröpfchenweise auf das Papier aufgetragen. Das Gerät druckte schneller als die anderen Tintengeräte. Auch im DC-Tau-Test schlug sich das Aficio GX 3050SFN wacker: Es erzielte mit 443 dpi die mit Abstand höchste Auflösung in diesem Test.
Xerox Phaser 6128MFP
Das Laser-Multifunktionsgerät bietet alle Basisfunktionen, die man im Büro braucht.
Im Farblasergerät Xerox Phaser 6128MFP arbeitet das gleiche Druckwerk wie im 2135cn von Dell. Entsprechend ähneln sich die Testergebnisse beider Geräte. Die Druck- und Kopierqualität des Phaser sind für ein Bürogerät mehr als ausreichend, die Kosten für vollflächige Farbseiten etwas hoch. Die Bedienung am Gerät ist besser gelöst als beim Pendant von Dell. Der Preis des Geräts beträgt 600 Euro.
Fazit
Die Druckkosten variieren stark — ein A4-Foto kostet zwischen 25 Cent und 97 Cent, die Kosten für eine Textseite liegen zwischen 1,9 Cent und 6,7 Cent. Die stärkste Gesamtleistung zeigte das Officejet Pro 8500 von HP.
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