Eine Doktorandin der Elite-Universität Harvard behauptet, dass Apple ältere iPhone-Modelle mit Absicht drossele. Dadurch sollen die Nutzer zum Kauf neuer Geräte animiert werden.
Eine Studie von Doktorandin Laura Trucco der Elite-Universität Harvard fährt schwere Geschütze gegen
Apple auf. Diese kommt zu dem Schluss, dass der kalifornische Elektronikkonzern ältere
iPhones mit Absicht verlangsamt, um die Nutzer zum Kauf neuer Modelle zu bewegen.
Trucco stützt sich bei ihrer Untersuchung auf die Vermutung, dass Kunden im Internet nach Lösungen suchen, wenn sie über ihr lahmendes Smartphone verägert sind. Und siehe da: Mit Hilfe von
Google Trends fand sie heraus, dass über Internet-Suchmaschinen der Begriff "iPhone slow" immer dann besonders häufig eingegeben wurde, wenn Apple eine neue Modellgeneration des iPhone auf den Markt gebracht hatte.
Zum Vergleich stellte Trucco dieselben Untersuchungen bei den Galaxy-Modellen des koreanischen Smartphone-Herstellers
Samsung an. Hier allerdings veränderte sich die Anzahl der "Samsung Galaxy slow“"-Sucheinträge nicht, wenn ein neues Modell erschien.
Ob diese Untersuchungsmethodik allerdings als unumstößlicher Beweis für eine solche Anschuldigung dient, ist zweifelhaft. Differenziert betrachtet auch der Vater von Trucco, Sendhil Mullainathan, das Thema in einem Beitrag in der
New York Times.
Darin sagt der Wirtschaftsprofessor, dass die Messspitzen nur zeigen, dass Menschen glauben, ihre alten iPhones seien langsam. Ob sie es aber auch tatsächlich messbar sind, belegt Google Trends nicht. Mit den Daten ließen sich daher nur Wechselbeziehungen feststellen - aber keine Zusammenhänge. Zudem sei der Druck der Konkurrenz nicht zu unterschätzen: Wer ein Produkt ohne Verschleiß anbietet, wird laut Mullainathan von Kunden eindeutig bevorzugt.
iOS-Updates verlangsamen iPhones
Die Spitzen bei den Suchanfragen sind nicht von der Hand zu weisen. Verschwörungstheoretiker sind der Meinung, dass Apple in der Tat bestimmte iPhones drosselt, um Leute zu animieren neue Modelle zu kaufen.
Tatsächlich liegt das Phänomen langsamer werdender iPhones aber wohl daran, dass mit der Einführung einer neuen Modell-Generation auch eine neue Version des mobilen
Betriebssystems iOS veröffentlicht wird, das in der Regel mehr Hardware-Power beansprucht. Dadurch werden ältere iPhone-Modelle, die für das iOS-Update zugelassen sind, möglicherweise langsamer.
Ob dahinter nun Kalkül steckt, wurde bereits in der Vergangenheit kontrovers diskutiert. So gab und gibt es immer wieder Stimmen, die behaupten, dass Apple mit neuen
Betriebssystem-Versionen ältere iPhone-Generationen absichtlich technisch überfordere. Dadurch verringere sich die Leistung der Geräte - und genervte Nutzer würden schon bald zur neuesten Modellgeneration greifen.