Freie Gerätewahl
Bundestag beschließt Abschaffung des Routerzwangs
von
Stephan
von Voithenberg - 06.11.2015
Foto: Shutterstock/Lukas Gojda
Der Bundestag hat einstimmig die Abschaffung des Routerzwangs beschlossen. Kunden können damit in Zukunft selbst bestimmen, welches Endgerät sie an ihrem Internetanschluss betreiben wollen.
Jetzt ist es beschlossene Sache: Nach einer mehrjährigen Entscheidungsfindungsphase hat der Bundestag nun einstimmig die Abschaffung des Routerzwangs beschlossen. Die Regierungsparteien CDU/CSU sowie SPD erfüllen damit ein Versprechen ihres Koalitionsvertrags, das auch von der Opposition unterstützt worden war.
Routerzwang fällt: Bald können viele DSL-Kunden einen Router ihrer Wahl installieren, zum Beispiel eine Fritzbox.
(Quelle: AVM )
Für die Netzbetreiber hatte dies den Vorteil, dass die eigenen Mitarbeiter im Support nur einige wenige Geräte kennen mussten. Ferner ging die Administration vergleichsweise einfach von der Hand: Gemeinsam mit den Herstellern der Router konnten spezielle Firmware-Versionen entwickelt und diese dann inklusive der folgenden Updates zentral auf alle Geräte ausgespielt werden. Auch gaben die Unternehmen zu bedenken, dass inkompatible Router unter Umständen die Netzstabilität beeinträchtigen könnten.
Diese Argumente ließ der Gesetzgeber allerdings nicht gelten. Entsprechend wurde nun ganz klar geregelt, dass die Anschlussdose in der Wand - und nicht das Gerät - den Netzabschlusspunkt bildet. Welcher Router nun dahinter zum Einsatz kommt, bleibt damit in Zukunft dem Nutzer selbst überlassen. Weiterhin wurde bestimmt, dass die Netzbetreiber ihren Kunden die notwendigen Zugangsdaten bei Vertragsabschluss unaufgefordert und kostenfrei in Textform zur Verfügung stellen müssen.