Verschlüsselte Suche

Google sperrt Geheimdienste aus

Quelle: Foto: Shutterstock - Antb
13.03.2014
Google führt in den nächsten Monaten für sämtliche Suchanfragen eine Verschlüsselung ein. Damit will man Geheimdienste und Regierungen am Bespitzeln und Zensieren hindern.
Als Reaktion auf die zahlreichen Enthüllungen über diverse staatliche Schnüffelaktionen führt Google in den kommenden Monaten für alle Suchanfragen eine Verschlüsselung ein. Damit soll es Geheimdiensten und Regierungen erschwert werden, Suchanfragen zu überwachen oder zu zensieren.
Wie eine Google-Sprecherin gegenüber der Washington Post bestätigte, geht der Suchriese in den kommenden Monaten dazu über, alle Suchanfragen über Browser zu verschlüsseln. Dazu kommt die SSL-Verschlüsselung (Secure Sockets Layer) zum Einsatz, die den Datenverkehr zwischen Browser und Webserver verschlüsselt. Webseiten mit Verschlüsselung erkennt man an einer Webadresse die mit „https://“ beginnt.
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Google bietet bereits seit dem Jahr 2010 unter der Adresse https://www.google.com eine verschlüsselte Variante seiner Suchseite an. Seit 2012 werden Nutzer in den USA automatisch von der normalen Google-Seite auf die verschlüsselte Seite weitergeleitet.
Nachdem bekannt wurde, dass der US-amerikanische Geheimdienst NSA die Datenverbindungen zwischen den Google-Rechenzentren anzapft, hat Google laut der Washington Post bereits letztes Jahr damit begonnen, den internen Datenverkehr zwischen den Google-Standorten zu verschlüsseln. Auch weitere Internetdienste wie Yahoo haben auf die Schnüffelaktionen der Geheimdienste reagiert und gaben bekannt, künftig sämtlichen Datenverkehr zu verschlüsseln.

Ältere Browser bereiten Probleme

Probleme bereiten jedoch ältere Browser-Versionen, die noch in vielen Ländern genutzt werden. Die Browser Firefox, Chrome oder Safari unterstützen die automatische Verschlüsselung von Webverbindungen. Doch ältere Versionen von Microsofts Internet Explorer unterstützen noch keine Verschlüsselung. Das ist zum Beispiel bei der bereits 2001 veröffentlichten 6er-Version des Internet Explorers der Fall, die etwa in China noch weit verbreitet ist und dort noch immer für rund 16 Prozent des Internetverkehrs sorgen soll.
Die verschlüsselte Google-Suche werde laut der Washington Post vor allem China treffen. Das Land zensiert Suchbegriffe nach politisch heiklen Begriffen. Bei verschlüsselten Suchanfragen funktioniere das aber nicht mehr. Als Folge könnte es natürlich sein, dass betreffende Länder mit einer Zensur die Google-Webseite dann einfach komplett blocken.

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