Nur noch IP-Telefonie

Telekom beerdigt Analog- und ISDN-Anschlüsse

Quelle: Foto: Shutterstock - F. Jimenez Meca
15.05.2014
Die Deutsche Telekom will bis 2018 alle Telefonanschlüsse auf die IP-Technologie umstellen. Das hat zwar für viele Kunden Vorteile – aber auch Nachteile.
Die Deutsche Telekom verwaltet in Deutschland rund 20 Millionen Festnetzanschlüsse. Bis zum Jahr 2018 sollen alle auf die IP-Technologie umgestellt sein. Rund drei Millionen Kunden nutzen bereits heute einen IP-basierten Anschluss.
Der Grund für die flotte Umstellung ist einfach: Die Telekom spart mit den IP-Anschlüssen Geld, da die Netzinfrastruktur damit deutlich übersichlicher wird. So muss der Telefonabieter nicht mehrere Netze pflegen – Festnetz und Mobilfunk sollen damit laut Telekom eine Sprache „sprechen“.
Zudem sind die IP-Anschlüsse Voraussetzung für VDSL-Vectoring. Damit möchte die Telekom ab der zweiten Jahreshälfte VDSL-Anschlüsse mit einer Downloadgeschwindigkeit von bis zu 100 MBit/s und einem Upload von bis zu 40 MBit/s anbieten.
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Was sind eigentlich IP-Anschlüsse?

IP steht für Internet Protocol, ein Übertragungsprotokoll für Daten. Bei IP-Anschlüssen werden nicht nur Internetdaten wie angerufene Webseiten und E-Mails über das Internet Protocol (IP) übertragen werden, sondern auch Telefongespräche. Dabei spricht man oft auch von Voice-over-IP, kurz VoIP.
Der IP-basierte Anschluss hat für den Kunden durchaus Vorteile: So erhalten damit alle Kunden zwei Telefonleitungen und drei Rufnummern. Das ist vor allem für Kunden interessant, die bislang nur einen analogen Anschluss hatten und für die sich sich der Aufpreis für ISDN nicht gelohnt hat. Auch Funktionen wie eine Rufnummernsperre gibt es kostenlos dazu.

Nachteile der IP-Telefonie

Worauf die Deutsche Telekom freilich nicht hinweist: Die IP-Telefonie bringt auch Einschränkungen mit. So gehören damit die Analog- und ISDN-Anschlüsse der Vergangenheit an.
Das hat zum Beispiel zur Folge, dass man bei Stromausfall nicht mehr telefonieren kann. Bislang reichte einfachen Telefonen für den Betrieb die Stromversorgung über das Telefonnetz aus. Bei einem IP-basierten Anschluss ist damit Schluss: Ohne Router läuft nichts mehr. Und kaum ein Kunde wird sich dafür eine Notstromversorgung zulegen.
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Der zwingend benötigte Router verbraucht zudem ständig Strom. Während man bislang den DSL-Router ohne Telefoniefunktion ausschalten kann, wenn man das Internet nicht nutzt, so muss der Router dann ständig laufen – oder ankommende Anrufe gehen ins Leere.
Viele ältere Kunden haben zu Hause sogar noch ein altes Telefon, das mit dem analogen Impulswahlverfahren arbeitet. Was viele vielleicht gar nicht mehr kennen: Damit hört man beim Wählen, meist noch mit einer Wählscheibe, ein Rattern im Hörer. Da moderne Router dieses Wahlverfahren so gut wie gar nicht mehr unterstützen, müssen solche Telefone ab 2018 ausgemustert werden.
Weitere Details zum IP-basierten Anschluss finden Sie auf der Webseite der Deutschen Telekom

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