Neuer Wireless-Standard Wi-Fi 6

Volle Bandbreite für Apps, Streaming und IoT

von - 10.02.2021
Wi-Fi 6
Foto: Anu Studio / shutterstock.com
Wi-Fi 6 punktet bei Performance, Stromverbrauch, Roaming, Latenzen und Investitionskosten. Der Ausbau des neuen Drahtlos-Standards ist im vollen Gange.
Dieser Beitrag wurde erstellt von Ina Schlücker von der B2B-Kommunikationsagentur Palmer Hargraves.
Auf dem Spielfeld kämpfen sich die Kansas City Chiefs gegen die San Francisco 49ers erfolgreich von einer Yard-Linie zur nächsten. Auf den Rängen des Hard Rock Stadium in Miami verfolgen 62.000 Fans das Geschehen - und greifen gleichzeitig auf das WLAN-Netzwerk im Stadion zu.
70 Prozent der Zuschauer nutzten während des 54. Super Bowl im Februar 2020 das kostenfreie Internet, um Bilder und Videos auf sozialen Kanälen zu posten oder um Freunde per Messenger an der Stimmung im Stadion teilhaben zu lassen. Mehr als 26 Terabyte an Daten wurden laut Netzwerkausrüster Extreme Networks dabei übertragen, fast 600 Megabyte pro Endgerät - und alles mit herkömmlicher WLAN-Technologie. Eine solche Datenflut kann Wireless-Infrastrukturen rasch an ihre Grenzen bringen, insbesondere da auch außerhalb von Stadien oder Mega-Events die zu übertragende Datenmenge stetig zunimmt. Streaming-Apps und Videoportale sind immer gefragter - auch bei mobilen Nutzern. So zählten beim Super Bowl neben Social- und Sport-Apps vor allem iTunes, Youtube und Spotify zu den beliebtesten Apps im Stadion.

Performance freut Nutzer

Eine hohe Performance beim Webzugriff gehört mittlerweile zum Alltag von mobilen Nutzern, wie der Bitkom-Verband in einer Studie zur Zukunft von Verbrauchertechnologien ermittelte. Das setzt nicht nur Stadionbetreiber unter Druck, sondern generell all diejenigen, die ihren Besuchern, Kunden oder Mitarbeitern drahtlosen Zugriff auf schnelles Internet ermöglichen wollen. Sie müssen dafür sorgen, dass sich Anwendungen, die eine hohe Bandbreite verlangen, ruckelfrei nutzen lassen. Neben Streaming und Videos zählen dazu auch 4K-UHDTV sowie Augmented oder Virtual Reality.
Um alle Nutzer zufriedenzustellen, braucht es Netze mit geringen Paketverlusten und niedriger Latenz. Unternehmen, aber auch Flughäfen, Krankenhäuser und Ämter oder Bildungseinrichtungen wie Schulen und Universitäten sind daher gut beraten, ihre Netzwerke gegebenenfalls zu modernisieren und leistungsfähiger aufzustellen.
Hier kommt Wi-Fi 6 ins Spiel. Bereits Ende 2019 hat die Wi-Fi Alliance, ein Zusammenschluss von mehr als 300 Technologieunternehmen wie Apple, Huawei oder Microsoft, den Standard Wi-Fi 6 (WLAN-ax) veröffentlicht. Wie der bisherige Wi-Fi-5-Standard (WLAN-ac) funkt Wi-Fi 6 neben dem oft überfüllten 2,4-GHz-Band auch im breitbandigeren 5-GHz-Band. Außerdem ist die Technologie so weit vorbereitet, um auch im 6-GHz-Band zu funken, sobald dieser Frequenzbereich von der Bundesnetzagentur (BNetzA) freigegeben wird.
Schnellere Verbindungen sorgen dafür, dass sich datengetriebene, enorm leistungshungrige Applikationen in Echtzeit störungsfrei nutzen lassen. Mit dem neuen Standard steigt die Bandbreite laut Herstellerallianz enorm - auf theoretisch bis zu 11 Gigabit pro Sekunde. Gleichzeitig reduziert Wi-Fi 6 den Energieverbrauch der Endgeräte.
Damit von der hohen Bandbreite möglichst viel bei den Nutzern ankommt, haben Anbieter wie Huawei Enterprise ihre WLAN-Technologie optimiert. In seine AirEngine-Wi-Fi-6-
Produkte hat der Hersteller leistungsfähige 5G-Technologie und Künstliche Intelligenz (KI) integriert. Die neuen Access- Points bieten im Vergleich zu früheren Modellen nicht nur eine vierfach höhere Bandbreite, gleichzeitig können auch viermal mehr Nutzer auf das Netz zugreifen - ohne Performance-Einbußen. Ein intelligenter Mechanismus priorisiert Anwendungen (Multi-Queue), verhindert Datenstau und reduziert die Netzwerklatenz von 30 auf 10 Millisekunden.
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