KI-Infrastruktur

KI und ML: Cloud oder On-Premises?

von - 14.08.2023
Foto: Shutterstock / ArtemisDiana
Bei Cloud-Services für KI und Machine Learning müssen Kosten und Governance in Einklang gebracht werden.
Das Leben könnte so einfach sein, auch für Journalisten: „Lieber virtueller Assistent, kontaktiere deine Freunde ChatGPT und Bard und lasse sie einen Artikel zu KI-Plattformen schreiben, die als Cloud-Service verfügbar sind. Und bitte eine passende Anbieterübersicht mitliefern.“ Doch das klappt in der Praxis noch nicht, trotz des Hypes, der um generative KI-Formen (generative KI) wie ChatGPT von OpenAI und Bard von Google entstanden ist – mit Betonung auf „noch nicht“.
Es ist unumstritten, dass die künstliche Intelligenz und das Machine Learning (ML) bereits heute eine Schlüsselrolle in vielen Bereichen spielen, und diese Entwicklung wird sich beschleunigen – auch in Deutschland und der Schweiz: „Nach unseren Erfahrungen haben Unternehmen und Organisationen die Bedeutung von KI erkannt und investieren in diese Technologie“, berichtet etwa Markus Hacker, Director Enterprise Business DACH bei Nvidia. „Es besteht in einer Reihe von Branchen ein starkes Interesse an der Nutzung von KI zu Verbesserung von Effizienz, Produktivität und Innovation.“
Dies gilt nicht nur für die Fertigung, etwa im Automobil- und Maschinenbau und der pharmazeutischen und chemischen Industrie. Auch der Einzelhandel und Dienstleistungssparten wie der Finanzsektor können von KI und Machine Learning profitieren.

KI ist im Alltag angekommen

Nicht vergessen werden sollte, dass künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen (ML) für etliche Unternehmen und Nutzer kein Neuland sind. So hat beispielsweise Microsoft generative KI-Funktionen in seinen Browser Edge integriert und Microsoft 365 um künstliche Intelligenz erweitert: „Wir bieten mit dem in Microsoft 365 integrierten Copiloten die Möglichkeit, KI ohne Programmierkenntnisse in den Arbeitsalltag einzubinden“, erläutert Gilbert Jacqué, Azure Solutions Go-To-Market Lead bei Microsoft Deutschland. Ein Beispiel: „Microsoft Teams Premium wird in Kürze den Teilnehmern einer Besprechung direkt nach dem Meeting ein Protokoll und eine Aufgabenliste zur Verfügung stellen können“, so Jacqué.
KI-basierte Chatbot-Anwendungen wie Character.AI erstellen künstliche ­Persönlichkeiten, die sich mit menschlichen Usern austauschen können.
(Quelle: Character.AI )
Zu den Bereichen, in denen KI-Lösungen in verstärktem Mass anzutreffen sind, zählen vor allem die Kundenbetreuung, inklusive des IT-Supports. Dort kommt Conversational AI zum Zug in Form von Suchmaschinen und Chatbots. „Benutzer können Fragen stellen und erhalten Antworten wie in einem Dialog mit einer Person“, erklärt Florian Maximilian Lauck-Wunderlich, Senior Project Delivery Leader bei Pegasystems, einem Anbieter von Low-Code-Plattformen mit KI-Unterstützung. „Der nächste Schritt ist die Implementierung von emotionaler Intelligenz in Chatbots“, so Lauck-Wunderlich. Eine KI-gestützte Analytics-Software wiederum kann in Echtzeit auf Basis von Muster-Erkennung und Korrelationsanalysen die Ursachen von Umsatzrückgängen oder den Erfolg von Marketingkampagnen ermitteln.
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