BearingPoint Digitalisierungsmonitor

Auf der Suche nach dem digitalen Macher

von - 01.12.2016
Digitale Transformation
Foto: Nebuto / Shutterstock.com
Laut dem BearingPoint Digitalisierungsmonitor steht eine weitgehende digitale Transformation noch am Anfang. Unternehmenskultur, -struktur und -organisation sind die größten Bremser.
Viele Unternehmen haben die Vorteile der Digitalisierung längst identifiziert. Die digitale Transformation steht dennoch häufig erst am Anfang. Bislang beschränken sich die meisten Veränderungen auf technologische Aspekte wie innovative Tools und IT-Lösungen. Weitere Chancen bleiben ungenutzt. Dabei wird die Veränderungsbereitschaft in der eigenen Organisation als größter Bremser wahrgenommen. Traditionelle, starre Strukturen und Orientierungslosigkeit prägen das langsame Entwicklungstempo. Besonders träge und mit verschenktem Potential bewerten über 70 Prozent der Repräsentanten aus dem öffentlichen Sektor die digitale Transformation in ihrer Branche. Dies zeigen die Ergebnisse einer aktuellen Studie der Management- und Technologieberatung BearingPoint, bei der 281 Teilnehmer aus deutschen Unternehmen befragt wurden.

Digitale Technologie statt Transformation

Viele Unternehmen sehen die technologische Entwicklung als den wesentlichen Faktor der Digitalisierung. Für 40 Prozent der Befragten sind Tools, Features und Daten die wichtigsten Themen, bei denen Digitalisierungsinitiativen angesetzt werden. Weitere 21 Prozent setzen auf Automatisierung, Virtualisierung und Agilität. Doch digitale Transformation verlangt weitaus mehr als die Adaption innovativer Technologien: Komplett neue Geschäftsprozesse werden notwendig. Allerdings haben nur 33 Prozent mit der Transformation ihrer Geschäftsmodelle und KPIs begonnen. Die Änderungen kommen in kleinen Schritten, aber das große Wagnis wird noch gescheut. Den höchsten Sprung haben bislang Handels- und Dienstleistungsunternehmen geschafft, da diese bereits großen Wert auf die Digitalisierung ihrer Vertriebskanäle legen. Der Reifegrad in der Branche ist mit eingeschätzten 40 Prozent sehr solide.
"Digitalisierungsvorhaben werden in Unternehmen häufig noch als Technologielösungen verstanden", kommentiert Alexander Broj, Partner bei BearingPoint. "Obwohl mittlerweile nahezu alle Unternehmen Initiativen gestartet haben, sind diese häufig noch in einem frühen Status oder sehr kleinteilig. Ich erwarte, dass die zukunftsstarken Firmen jetzt versuchen, neue Geschäftsideen zu etablieren. Diejenigen Unternehmen, die sich vermeintlich sicher in ihrer Marktposition fühlen und einer traditionellen Denkschule folgen, werden am Ende einen teuren Preis bezahlen."
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