Mega-Übernahme

Hintergründe und Analysen zum Dell-/EMC-Deal

von - 13.10.2015
Analyse zum Dell-/EMC-Merger
Foto: Shutterstock/Ferbies
Dell will 67 Milliarden US-Dollar für den Storage-Anbieter EMC zahlen. Kommt der Deal überhaupt zustande und welche Konsequenzen würden sich daraus ergeben?
Dell gilt bei vielen Menschen noch als reiner PC-Hersteller. Dabei ist das schon lange nicht mehr der Fall. Das Unternehmen ist auch in vielen anderen Bereichen aktiv. Geschäftskunden bekommen bei dem Unternehmen nicht nur Desktop-Rechner und Notebooks, sondern auch Workstations, Server, Switches sowie zahlreiche andere Netzwerkprodukte. Sogar Speicherlösungen hat Dell bislang schon im Programm. Nur bei den wachstumsstarken Tablets und Smartphones und beim Cloud-Business hapert es. Nun will das Unternehmen EMC für 67 Milliarden Dollar übernehmen.

Was will Michael Dell mit der Akquisition von EMC erreichen?

Storage-Systeme von Dell
Storage-Systeme von Dell: Das Unternehmen ist bereits selbst im Speichermarkt aktiv.
(Quelle: Dell )
Die vergangenen Jahre liefen für beide Unternehmen nicht immer optimal. Während Dell unter dem schwierigen PC-Geschäft litt, macht EMC der Trend zu Cloud Computing und Software-defined Storage (SDS) zunehmend Schwierigkeiten. Je mehr Unternehmen ihr Geschäft in die Wolke verlagern, desto weniger Kunden interessieren sich für eigene Storage-Systeme.
Nichtsdestotrotz ist EMC Marktführer bei externen Storage-Systemen weltweit. Allein ein Drittel dieses Segments stammt von dem amerikanischen Hersteller. Auch Dell ist bereits in diesem Markt tätig, hat aber nur einen Marktanteil von 6,6 Prozent. Andere wichtige Storage-Hersteller sind IBM, Hewlett-Packard und NetApp.
HP-Chefin Meg Whitman hat sich in einem Brief an ihre Mitarbeiter bereits kritisch zu dem Mega-Deal geäußert. Allein für die von Dell bei verschiedenen Banken geliehene Summe von 50 Milliarden Dollar müsse der Hersteller jährlich Zinsleistungen in Höhe von rund 2,5 Milliarden Dollar aufbringen. Dieses Geld müsse irgendwoher kommen, zum Beispiel aus dem Bereich Forschung und Entwicklung, so Whitman. Für den IT-Konzern Hewlett-Packard, der sich gerade mitten in einer Spaltung zu zwei Unternehmen befindet, ergäben sich aus dem Merger jedoch neue Chancen. Die HP-Mitarbeiter sollen die Chance ergreifen und Marktanteile hinzugewinnen.
Verwandte Themen