Sicherheitslücke

Android-Fehler erlaubt ungewollte Anrufe

Quelle: Foto: Shutterstock - Twin Design
08.07.2014
Durch eine Sicherheitslücke in Android können Apps auch ohne entsprechende Berechtigung Anrufe tätigen. Eine Test-App zeigt, ob auch Ihr Smartphone betroffen ist.
Das Berliner IT-Sicherheitsunternehmen Curesec hat eine schwere Sicherheitslücke im Smartphone-Betriebssystem Android entdeckt. Die Schwachstelle erlaubt es Apps, ohne Berechtigung Anrufe zu tätigen und USSD-Codes (Unstructured Supplementary Service Data), SS-Codes (Supplementary Service) oder MMI-Codes (Man-Machine Interface) auszuführen.
Die Sicherheitslücke ist seit der Version 4.1.x im Android-System enthalten - nur die aktuelle Version 4.4.4 ist nicht betroffen. Curesec sieht vor allem die Möglichkeit der USSD-, SS- und MMI-Ausführung kritisch, da durch diese Codes tiefe Systemeingriffe vorgenommen werden können. Dazu zählen etwa Rufumleitungen, das Sperren der SIM-Karte oder die Rufnummer-Unterdrückung.

Kostenloser Sicherheitstest

Ob auch Ihr Android-Smartphone betroffen ist, können Sie mit der Gratis-App CRT-Kolme testen. Um die App zu installieren, öffnen Sie Einstellungen Ihres Android-Smartphones, wählen „Sicherheit“ und aktivieren dort im Bereich „Geräteverwaltung“ die Option „Unbekannte Herkunft“. Anschließend navigieren Sie mit dem Browser Ihres Smartphones zu http://www.curesec.com/data/CRT-Kolme.apk, laden die App CRT-Kolme und installieren sie.
Falls Ihr Handy auf einen der Test-Calls der CRT-Kolme App reagiert, zählt Ihr Smartphone zu den betroffenen Geräten. Bei unserem Test-Gerät unter Android 4.4.2 konnte die App ohne entsprechende Berechtigungen einen Anruf zur Testnummer 31337 durchführen. Auch die auf dem Gerät installierte Rechteverwaltung LBE Privacy Guard änderte nichts daran.
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Derzeit ist noch keine Lösung für das Sicherheitsproblem bekannt. Falls ihr Smartphone betroffen ist, sollten Sie daher auf exotische Apps verzichten und zu Anwendungen namhafter Hersteller aus dem  Google Playstore, dem Amazon App Store oder dem Open-Source-Markt F-Droid greifen.

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