Digitalisierung

Michael Dell fordert mutiges Unternehmertum

Quelle: Foto: Dell
17.01.2017
Der texanische Selfmademan Michael Dell fordert eine höhere Risikobereitschaft von Unternehmern. Laut des Dell-Technologies-Chefs gehe Scheitern mit Risiko und Innovation einher.
Für Michael Dell, Gründer des PC-Herstellers Dell, gehört Mut zum Scheitern zum Unternehmertum dazu. "Eine interessante Beobachtung, die ich gemacht habe, ist, dass die Menschen ängstlicher sind, als sie sein müssten", sagte der 51-jährige Amerikaner in Berlin.
Viele Menschen nutzten nur einen geringen Teil ihrer Fähigkeiten. Der Rest ihres Potenzials bleibe ungenutzt, weil sie ängstlich seien. "Aber Scheitern geht mit Risiko und Innovation einher." Wer Innovation wolle, müsse Risiken eingehen. Und: "Wenn alles erfolgreich verläuft, lernst Du nichts."

Die Zukunft wartet nicht darauf, ob Du bereit bist

Dell rief dazu auf, sich mutig dem digitalen Wandel und neuen Herausforderungen zu stellen: "Die Zukunft wartet nicht darauf, ob Du bereit bist." Er sei optimistisch, was etwa die künstliche Intelligenz betreffe. Jede Neuerung habe neue Arbeit geschaffen und alte Arbeit zerstört. Das sei schon bei der Erfindung des Rads so gewesen.
Der Texaner Dell hatte sein Unternehmen im Alter von 19 Jahren mit einem Startkapital von 1000 Dollar gegründet und zu einem weltweit aktiven Computer-Konzern ausgebaut. Aktuell ist Dell die Nummer drei im PC-Markt nach Lenovo und HP. In der bis dato größten Übernahme der Technologie-Industrie schluckte Dell den Speicher-Spezialisten EMC 2015 für rund 67 Milliarden Dollar. Auf der "Forbes"-Liste der reichsten Menschen stand Michael Dell 2016 auf Platz 35.

Auch Tech-Investor Thelen fordert mehr Risikobereitschaft

Indessen ruft auch Tech-Investor Frank Thelen zu mehr Mut und Risikobereitschaft in Zeiten der Digitalisierung auf. Der Wandel könne nicht aufgehalten werden, sagte der 41-Jährige. "Wir müssen es verstehen und das Beste daraus machen." Laut Thelen tragen Bereiche wie künstliche Intelligenz, Big Data oder Blockchain maßgeblich zur Veränderung bei.
Experimente hätten gezeigt, "dass der Computer uns heute besser versteht, als wir uns selber", erklärte der Juror der Vox-Sendung "Die Höhle der Löwen". "Natürlich wird da einem unwohl, aber es ergeben sich auch unendliche Möglichkeiten, vor denen wir die Augen nicht verschließen dürfen." Unternehmer in Deutschland und Europa müssten aktiv werden, um nicht abgehängt zu werden. "Den Kopf in den Sand zu stecken, wird nichts nutzen."

Die Zukunft hat längst begonnen

Volkswagens IT-Chef Martin Hofmann prognostizierte, dass die Unternehmen spätestens bis 2025 "von Algorithmen überzogen" seien. Wie sehr sich bereits jetzt Firmen durch Digitalisierung verändern, zeige sich etwa am Beispiel von Audi, wo das Fließbandprinzip nach 100 Jahren durch flexiblere und effizienter arbeitende Fertigungsinseln ersetzt werden soll. Diese Stationen sind mit einem oder zwei Facharbeitern besetzt, ein Zentralrechner sorge für die reibungslose Zulieferung der Bauteile. Die Tätigkeit des Menschen entwickele sich immer mehr zu einer Steuerungs- und Überwachungsfunktion. "Die Zukunft hat längst begonnen", sagte Hofmann. "In den nächsten 10 Jahren werden sich viele Unternehmen aufgrund der Digitalisierung neu strukturiert haben."

Autor(in)

Das könnte sie auch interessieren
Letzte Hürde genommen
USB-C kommt als einheitlicher Ladestandard
Autohersteller
Erstes Smartphone von Polestar
10 Stationen
1.500 Händler bei der AVM-Roadshow
Bad News
Game macht Fake News spielerisch erkennbar
Mehr News?
Besuchen Sie unsere Seite ...
https://www.com-magazin.de
nach oben