Nach der Spaltung

HP will wieder mit Innovationen überzeugen

Quelle: Foto: Shutterstock/Joseph Sohm
12.11.2015
HP Inc. will sich nicht neu erfinden, aber mit neuen Innovationen punkten und wieder mehr Schwung zeigen. com! professional berichtet direkt aus New York.
Man muss nicht Psychologe sein, um zu verstehen, dass sich Schlagworte bei mehrmaliger Wiederholung unterschwellig ins Bewusstsein einnisten. "Performance, Industrie und Innovation": Diese drei Stichworte fielen auf einer Veranstaltung von HP in New York mehr als einmal. "Was wir wirklich ankurbeln wollen, ist die Innovation", sagte Jeff Wood, HP Inc.'s Vizechef. Am Brand und an HPs Perspektive werde sich nach der Firmenspaltung nichts ändern, versicherte er.
Passend zum schwindenden PC-Markt und zu Apples weniger differenzierten Workstation-Ausrichtung, adressierte HP den Konzern aus Cupertino gleich direkt: "Man könnte meinen, der PC-Markt schwindet, aber wir fokussieren weiterhin auf die wichtigsten Bereiche", so Wood. Apple sei zum Beispiel weniger im Workstation-Bereich anzutreffen. Das wiederum helfe HP, dieses Segment weiter auszubauen.
Doch würden Innovationen auch zufällig passieren, etwa durch Anrufe von Hardware-Partnern, die jetzt schon an Leistungsgrenzen stießen. Wenn man zum Beispiel in der Filmindustrie schon an 8K denkt, werde bald ein sechsmal höheres Datenvolumen anfallen - und damit noch mehr RAM und noch mehr Cores zur Kompression und Dekompression der Datenmengen benötigt.

Neuer SSD-Turbo für die Z-Workstations

Dieser Datenflut will HP mit der SSD-Steckkarte "Z Turbo Drive Quad Pro" Herr werden. Speziell: Die 1.375 Dollar teure PCI-Express-Karte nimmt im Innern gleich vier 256-GByte-Module der "Z Turbo Drive G2"-Serie auf. Dank NVMe-Anbindung schafft das modulare Laufwerk die sechzehnfache Geschwindigkeit einer SATA-SSD.Die sequenzielle Leistung von bis zu 9 GBit/s dürfte vor allem der Film- und CAD-Industrie ordentlich Rechenleistung bringen. Das "Quad Pro"-Turbolaufwerk passt zum Beispiel in die HP Workstations Z440, Z640 und Z840.

HPs "neuer Star": das ZBook Studio

Gemeinhin als Star der Vorführung wurde das Workstation Notebook "ZBook Studio" wahrgenommen. Es vereint die Power der Desktop-Brüder unter einem 18 mm dünnen Chassis. Spartanisch ausgestattet ist die Hardware keineswegs: Im Gegensatz zu einem MacBook Pro kommt irgendwann in dem 2 kg schweren 15,6-Zoll-Notebook erstmals ein Vierkern-Xeon-Prozessor zum Einsatz.
Ob das noch in diesem Jahr geschieht, ist aber fraglich. Je nach Konfiguration verbaut HP bis zu 32 GByte ECC-RAM, eine Nvidia Quadro M1000M und bis zu 2 TByte flinken NVMe-SSD-Speicher, basierend auf "HP Z Turbo Drive G2"-Laufwerken. Den genauen Preisrahmen wollte HP noch nicht nennen. Ein Sprecher vor Ort sagte jedoch gegenüber com! professional, das erste Modelle im Dezember ab 1.699 US-Dollar auf den Markt kommen.

DreamColor-Displays und Thunderbolt 3.0

Die Qual der Wahl hat ein Verbraucher auch bei der Display-Ausstattung: nämlich zwischen Full HD und HP DreamColor. Die speziellen DreamColor-Displays lösen in 4K auf und ermöglichen einen erweiterten Farbraum für besonders farbkritische Anwendungen, zum Beispiel in der Druckvorstufe. Das ZBook Studio fühlt sich sogar ähnlich an wie ein vergleichbar schweres MacBook Pro. Im Vergleich zu Dell positioniert es sich irgendwo zwischen der Dell Precision- und Elite-Serie. Interessant: HP setzt bei den dünnen Workstation-Boliden auf Thunderbolt 3.0.
Wer besonders viel Peripherie anzuschliessen hat, kann über das neu lancierte HP Thunderbolt Dock bis zu zehn Geräte, darunter auch USB-3.1- oder DisplayPort-1.2-Hardware, einbinden. Das Dock wird über nur ein Kabel mit dem Thunderbolt-3.0-Anschluss des Ultraboooks verbunden. Die Docking-Erweiterung kann zudem mit den neuen ZBooks (G3) genutzt werden, bei denen HP die Akkulaufzeit um bis zu 69 Prozent verbessert hat.
Die Modellpositionierung des neuen ZBook Studio ist geschickt: Je nach Konfigurationsvariante, die es auch mit Core-i-Prozessor gibt, kann ein Kunde flexibler zwischen schneller Ultrabook- oder Workstation-Leistung wählen.
Außerdem hat HP mit dem t730 seinen ersten Thin Client lanciert, der dank einer 3,6 GHz schnellen AMD-Quad-Core-CPU und optionaler AMD FirePro bis zu sechs Bildschirme in 4K-Auflösung verbindet. Parallele und serielle Legacy-Anschlüsse sind bei dem auf Windows 10 IoT Enterprise basierenden Thin Client nach wie vor vorhanden.

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