Spaltung vollzogen

Für Hewlett-Packard beginnt ein neues Zeitalter

Quelle: Foto: Shutterstock/jejim
05.11.2015
Hewlett Packard gibt es ab sofort zweimal. HP Inc. kümmert sich um das klassische PC- und Druckergeschäft. Hewlett Packard Enterprise um Dienstleistungen für Unternehmen. Was bleibt gleich, was ändert sich?
Hewlett-Packard (HP) gibt es ab sofort zweimal. Einmal als HP Inc., die das klassische Geschäft mit PCs und Druckern fortführen wird. Und als Hewlett-Packard Enterprise (HPE), die sich um Unternehmens-IT, -Software und -Services kümmern wird.
Mit der 2,7 Milliarden US-Dollar teuren und seit langer Zeit geplanten Umorganisation will HP der Negativspirale entfliehen, in der das Unternehmen seit Jahren gefangen ist. Sinkende Umsätze, ausbleibende Gewinne und falsche Managemententscheide führten dazu, dass aus dem IT-Pionier ein Sorgenkind der Industrie geworden ist.
Nun hofft man, in den einzelnen Bereichen stärker wachsen zu können, als es bisher als Gesamtunternehmen der Fall war. Schön und  schlank statt mächtig und behäbig möchten sich die zwei neuen Unternehmen am Markt präsentieren. Die Rollen sind dabei klar verteilt: HP Inc. ist die Cash-Cow des Unternehmens, nach wie vor besitzt man besonders im Druckergeschäft riesige Margen. Das Unternehmen durfte deshalb das altbekannte Logo und das Tickersymbol "HPQ" behalten.
Allerdings sind die Wachstumsmöglichkeiten beschränkt und die Konkurrenz einen oder zwei Schritte voraus. Dell ist nicht mehr an der Börse und kann schalten, fast wie es beliebt, während Lenovo HP dank kluger Zukäufe und beeindruckender Effizienz als größter PC-Bauer der Welt eingeholt und sogar überholt hat.
Um wieder Tritt zu fassen, will HP Inc. mit Dion Weisler an der Spitze verstärkt in die Forschung und Entwicklung investieren, doch bis sich dort Resultate zeigen, kann es Jahre dauern. Einen kleinen Vorgeschmack hat HP Inc. dennoch schon geliefert: Denn jüngst hat man in Barcelona die neue Riege seiner Computer (Desktop-/Tower-PCs, Notebooks, Convertibles, Detouchables, Tablets) sowie neue Tintenstrahl-Multifunktionsgeräte vorgestellt. Dabei ist klar, dass man sich das eine oder andere Gerät durchaus auch im Business-Einsatz vorstellen kann.

Dienstleistungssparte muss jetzt liefern

Und dennoch: Die Hauptlast von HPs Hoffnung ruht einmal mehr auf dem Dienstleistungsbereich Hewlett-Packard Enterprise, der viel mehr Potenzial zu versprechen scheint. Und sich auch um die richtig großen Themen kümmern darf wie Supercomputer, Rechencenter oder das Moonshot-Projekt.
Dennoch bleiben Zweifel, denn bis dato hat sich die eher behäbig erscheinende alte Dame HP mit Dienstleistungen für Unternehmen schwer getan. Stichwort Autonomy. Da klingt es utopisch, wenn Chefin Meg Whitman "perspektivisch" 4 bis 5 Prozent Umsatzwachstum ausmacht. Zumal ihre Firma nun nicht mehr von HP Inc. quersubventioniert wird. Und weltweit rund sieben Mal mehr Mitarbeiter hat als HP Inc. An der Börse hatte man beim Börsenstart in dieser Woche jedenfalls keine Chance. Während HP Inc. um 13 Prozent zulegte, verlor HPE 1,5 Prozent.
Weltweit fielen den Sparplänen von HP viele Mitarbeiter zum Opfer, die nun auf Jobsuche sind. Die beträchtlichen Umstrukturierungskosten von 2,7 Milliarden Dollar sollen sich innerhalb von drei Jahren rechnen, hofft Meg Whitman.

Autor(in)

Das könnte sie auch interessieren
Künstliche Intelligenz
Memary - Langzeitgedächtnis für autonome Agenten
Cloud Infrastructure
Oracle mit neuen KI-Funktionen für Sales, Marketing und Kundenservice
Reactive mit Signals
Neuer Vorschlag für Signals in JavaScript
Schellerer Ausbau
Hessen, OXG und Vodafone schließen Partnerschaft für Glasfaser
Mehr News?
Besuchen Sie unsere Seite ...
https://www.com-magazin.de
nach oben