Was sich durch die Windows-10-Migration ändert

Windows 7 ist im Unternehmen noch sehr beliebt

von - 02.10.2015
Die Umfrage-Ergebnisse von IDC bestätigen auch die Beliebtheit von Windows 7 in Unternehmen, da in den meisten Unternehmen (45 Prozent) PCs unter Windows 7 laufen.
Andre Hansel, Senior Product Manager Windows Commercial, Microsoft Deutschland
Andre Hansel, Senior Product Manager Windows Commercial, Microsoft Deutschland: „In Deutschland sind unsere Partner für die Migration auf Windows 10 vorbereitet – von kleinen Unternehmen bis zum großen Konzern. Wir stehen in engem Kontakt mit unseren Kunden und Partnern und spüren dabei ein großes Interesse an unserem neuen Betriebssystem.“
Andreas Olah, Senior Research Analyst bei IDC, hebt jedoch hervor, dass Microsoft bei Windows 10 auf die Kritik der Kunden gehört und viele Anpassungen und Neuentwicklungen vorgenommen hat: „Für Unternehmen bedeutet dies neue Möglichkeiten, um erhöhte Produktivität und bessere Sicherheit zu bieten.“
Für Firmen, die ihre Kunden mit Dienstleistungen rund um Beratung, Consulting, Training und Implementierungen unterstützen, ist es selbstverständlich, sich möglichst frühzeitig und umfassend mit einem neuen System zu befassen. So unterstreicht Ralf Feest, Geschäftsführer des Systemhauses Skillkom, das sich als Microsoft-Partner auf diese Bereiche konzentriert, dass sich sein Unternehmen genau in diese Richtung bewegt: „Selbstverständlich werden wir bei  Skillkom zeitnah auf Windows 10 umstellen. Die Consultants haben ihre Geräte bereits von Windows 8.1 auf Windows 10 Enterprise Edition aktualisiert, die Verwaltung und der Vertrieb werden in den kommenden Wochen folgen. Hier haben wir auch noch zwei bis drei Windows-7-PCs, die gleich auf Windows 10 migriert werden.“
Die Frage, für wie wichtig er Windows 10 im Hinblick auf den Betrieb der IT in seiner Firma und bei seinen Kunden hält, beantwortet Feest so: „Ich halte Windows 10 hier für einen zentralen Bestandteil und als aktuellstes System für sehr wichtig. Das zeigt sich auch daran, dass alle unsere Kunden auf Windows 10 migrieren werden. Einige haben gerade mit den Vorbereitungen dafür begonnen.“
Andre Hansel, Senior Product Manager Windows Commercial bei Microsoft Deutschland, bestätigt das: „In Deutschland sind unsere Partner für die Migration auf Windows 10 vorbereitet – von kleinen Unternehmen bis zum großen Konzern. Wir stehen in engem Kontakt mit unseren Kunden und Partnern und spüren dabei ein großes Interesse an unserem neuen Betriebssystem, das sich auch bereits in Zahlen ausdrückt: So ist Windows 10 innerhalb der ersten 24 Stunden nach dem Launch auf mehr als 14 Millionen Geräten weltweit installiert worden.“
Jochen Rapp, Solution Manager bei Computacenter, sieht das genauso: „Windows 10 wird IT-Abteilungen noch flexibler machen. Seit der Ankündigung von Windows 10 erhalten wir aus unserem Kundenumfeld durchweg positives Feedback. Windows 10 verspricht höchste Sicherheit und stetig erweiterte Optionen im Bereich der Verwaltbarkeit sowie eine noch stärkere Performance. Hinzu kommen die neuen Upgrade-Modelle, die die individuellen Anforderungen von Unternehmenskunden in den Fokus stellen und diesen eine flexible Handhabe sowie größtmögliche Kontrolle ermöglichen.”
Etwas vorsichtiger und vor allem mit einer längerfristigen Planung geht man da vielfach im Umfeld des öffentlichen Dienstes vor. So sagt etwa Georgios Athanassiadis, Leiter IT-In­frastruktur und Support der Bezirkskliniken Schwaben, dass der Krankenhausverbund den Umstieg auf Windows 10 noch nicht konkret plane. Natürlich denke man auch in seinem Unternehmen darüber nach: „Für die Vorabplanung gehen wir im Moment von einem zeitlichen Horizont 2017/2018 aus. Voraussichtlich werden wir bis 2019 flächendeckend weiterhin mit Windows 7 arbeiten. Windows 10 könnte allerdings eventuell im Bereich mobile Geräte und Remote Desktop Services bereits vor 2018 implementiert werden.“
Ingmar Schön, Leiter der Abteilung Infrastructure & IT Service Management; Fraunhofer AISEC
Ingmar Schön, Leiter der Abteilung Infrastructure & IT Service Management; Fraunhofer AISEC: „Viele mittlere und große Unternehmen werden sehr wahrscheinlich bis Servicepack 1 für Windows 10 warten und die Diskussion um die „Datensammelwut“ verfolgen. Vor dem Hintergrund ist dringend zu empfehlen die Sicherheitsrisiken zu bewerten und den Einfluss auf den Datenschutz zu prüfen.“
Grundsätzlich schätzt aber auch Athanassiadis Windows 10 als wichtig für den Betrieb seiner IT ein: „Windows 10 bringt einige Vorteile gegenüber Windows 7, die für manche Bereiche im Unternehmen interessant sind und langfristig den User-Support verbessern werden. Das betrifft speziell die Vereinheitlichung des User-Interface und die Applikationsnutzung im Bereich mobile Geräte und im klassischen Desktop-/Laptop-Bereich.“
Kritischer steht Ingmar Schön, Leiter der Abteilung Infrastructure & IT Service Management am Fraunhofer AISEC (Frauenhofer Institut für Angewandte und Integrierte Sicherheit), einem Upgrade auf Windows 10 zum gegenwärtigen Zeitpunkt gegenüber: „Unserer Einschätzung nach beobachten die meisten Unternehmen den Markt und planen noch keine Migration auf Windows 10. Die meisten insbesondere mittleren und großen Unternehmen setzen im Bereich der Benutzerendgeräte derzeit Windows 7 ein.“ Weiter führt er aus, dass seiner Einschätzung nach die meisten Unternehmen warten und den Hype beobachten und dann frühestens in 18 bis 24 Monaten mit einer Migration beginnen werden, wenn die notwendigen Voraussetzungen geschaffen sind: „Viele mittlere und große Unternehmen werden sehr wahrscheinlich bis Service Pack 1 für Windows 10 warten und die Diskussion um die ,Datensammelwut‘ verfolgen. Vor dem Hintergrund ist dringend zu empfehlen, die Sicherheitsrisiken zu bewerten und den Einfluss auf den Datenschutz zu prüfen. Das ist jetzt mit dem Release von Windows 10 erst möglich und wird Zeit in Anspruch nehmen.“
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