Neue Funktionen in Planung

WhatsApp will E-Mail-Ersatz werden

von - 11.04.2016
WhatsApp auf dem Smartphone
Foto: Twin Design / Shutterstock.com
Ambitionierte Pläne bei WhatsApp: Chef Jan Koum will seinen Messenger-Dienst zu einem Ersatz für die E-Mail ausbauen. Auch dem Chat-Dienst Slack hat die Facebook-Tochter den Kampf angesagt.
Die SMS hat WhatsApp weitgehend schon ersetzt, ist jetzt die E-Mail an der Reihe? Kein unrealistischer Gedanke, erst recht nicht, wenn man den Plänen des Messenger-Chefs Jan Koum glaubt. Wie er Focus-Journalist Holger Schmidt mitteilte, gibt es ganz konkrete Pläne, den Dienst zu einem Ersatz für die E-Mail auszubauen.
PDF über WhatsApp teilen
WhatsApp im professionellen Einsatz: Das Teilen von PDF-Dokumenten war nur der Anfang.
"Nutzer können heute schon PDF-Dateien per WhatsApp verschicken. Künftig werden wir weitere Dateiformate hinzufügen, auch für Mitarbeiter in Unternehmen, die Geschäftsdateien austauschen wollen", so Koum.
Erst vor wenigen Tagen führte WhatsApp eine Komplett-Verschlüsselung für alle ein, genauer die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Dadurch sind die Texte, Fotos, Videos oder Anrufe nur für die beteiligten Nutzer sichtbar - aber auch nicht mehr für WhatsApp selbst. Damit kann der Dienst die Inhalte auch nicht mehr an Sicherheitsbehörden weitergeben.
Das wiederum könnte nun für viele User ein Grund sein, WhatsApp als E-Mail-Alternative zu nutzen. Zwar lassen sich auch E-Mail technisch problemlos verschlüsseln, es ist aber vielen Anwendern in der Praxis zu umständlich. "Ich versende PDFs schon meist per WhatsApp. Das ist einfacher und sicherer als eine E-Mail-Adresse zu suchen und zu hoffen, dass die Nachricht nicht im Spam-Ordner landet", ergänzt dazu Koum.
Er will zudem auch bald neue Funktionen einführen, mit denen die Web-Anwendung erweitert wird. Damit lässt sich WhatsApp auf stationären Computern nutzen, was die Plattform wiederum attraktiver für Unternehmen machen soll. Die neue Offensive könnte nicht nur für gmx.de, web.de, Outlook und Co gefährlich sein, sondern langfristig auch für beliebte Chat-Dienste wie Slack.
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