O2-Datenvolumen

Gericht verbietet Telefónica-Datenautomatik

von - 29.02.2016
Telefónica und o2 Datenautomatik
Foto: ra2studio / Shutterstock.com
Das Landgericht München hat einer Klage der Verbraucherzentralen stattgegeben und Telefónica das automatische Aufbuchen von neuem Datenvolumen für O2-Kunden vorerst untersagt.
Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hatte gegen die sogenannte Datenautomatik bei einigen Tarifen des Netzbetreibers Telefónica geklagt - und nun Recht bekommen. Laut einem Urteil des Landgerichts München soll O2 künftig diesen Tarifbestandteil nicht mehr verwenden dürfen.
o2 SIM-Karte
Landgericht München: Das noch nicht rechtskräftige Urteil entzieht Telefonica die Freikarte zum automatischen Aufbuchen neuen Datenvolumens bei O2-Kunden.
(Quelle: Telefonica / O2 )
Die Datenautomatik bucht bei Überschreiten der im Mobilfunktarif enthaltenen Datenmenge automatisch weiteres Volumen kostenpflichtig nach. Dies kann bis zu dreimal pro Monat geschehen. Von der früher üblichen dauerhaften Aufbuchung einer höheren Datenoption hat Telefónica bereits Abstand genommen.
Das Landgericht München kam in seinem Urteil zu der Ansicht, dass der Kunde bei Vertragsabschluss lediglich dem ursprünglichen Tarif zugestimmt habe, nicht aber der Aufbuchung von weiterem Datenvolumen. Dass der Netzbetreiber den Kunden vor der Zubuchung per SMS informiere und diesem dann das Recht auf Widerspruch einräume, sei nicht ausreichend.
Der Netzbetreiber legte gegen dieses (noch nicht rechtskräftige) Urteil umgehend Berufung ein. Nach Ansicht der Münchner stellt die Datenautomatik "einen Bestandteil der Hauptleistung des gewählten Tarifs dar und ist keine davon unabhängige Zusatzleistung." Zudem würden die Kunden "auf unterschiedlichen Kanälen darüber informiert, dass die Datenautomatik ein Bestandteil des gewählten Tarifs ist, zum Beispiel im Mobilfunkvertrag, in Produkt-Flyern zu Tarifen oder online."
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