Eine Million Zeilen Code

Linux 4.2 RC1 enthält großes AMD-Update

von - 06.07.2015
Linux-Kernel
Foto: Shutterstock/McIek
Jahrelang hatten AMD-Fans mit ihren Grafikkarten Probleme unter Linux. Der nächste Kernel wird deswegen einen umfangreichen AMD-Treiber enthalten, von dem vor allem Anwender profitieren sollen.
Der nächste Linux-Kernel wird erstmals einen umfangreichen AMD-Grafikkartentreiber enthalten. Der neue AMD-Treiber macht rund 49 Prozent des hinzugefügten Quell-Codes im Release Candidate 1 (RC1) des Linux-Kernels 4.2 aus, teilte Linus Torvalds am Sonntag mit. Das ist ein ungewöhnlich großer Anteil.
Linux-Erfinder Linus Torvalds
Linux-Erfinder: Linus Torvalds kümmert sich immer noch um den Linux-Kernel.
(Quelle: Wikipedia/Krd, CC-BY-SA 4.0)
RC1 ist mit mehr als einer Millionen Zeilen Quell-Code der größte Release Candidate, der jemals veröffentlicht wurde. Insgesamt soll der Kernel jetzt mehr als 20 Millionen Zeilen Code enthalten. Der neue AMD-GPU-Treiber wurde erst im April vorgestellt. Er löst bei neueren Grafikkarten den veralteten Radeon-Treiber ab. Auf älteren Karten bleibt aber alles beim Alten.
Der neue Treiber dürfte es insbesondere Linux-Einsteigern erleichtern, ihre AMD-Grafikkarten einzurichten. In der Vergangenheit war dies oft nur schwer möglich, weil AMD sich jahrelang nicht von dem proprietären Treiber-Modell verabschieden wollte. Die neuen quelloffenen Treiber sollen diese Probleme aber nun beheben und gleichzeitig genau dieselbe Leistung wie die hauseigenen AMD-Treiber bieten.
Neben den AMD-Teilen enthält RC1 laut Torvalds die „üblichen Treiber- und Architektur-Updates“ sowie Aktualisierungen für Dateisystem, Netzwerk, Verschlüsselung und die enthaltenen Tools. Ein Veröffentlichungstermin für den Linux-Kernel 4.2 steht noch nicht fest. Version 4.1 wurde erst vor ein paar Wochen veröffentlicht.

Verwandte Themen