Möglicher Käufer

Google hat Interesse an Webgeschäft von Yahoo

von - 08.04.2016
Google
Foto: Asif Islam / Shutterstock.com
Offenbar hat nun auch Google Interesse an Yahoos Kerngeschäft und erwägt ein Gebot für den angeschlagenen Konkurrenten. Neben dem Konzern aus Mountain View kommt auch der AOL-Eigner Verizon als möglicher Käufer in Frage.
Yahoo-Web
Yahoo: Offenbar hat auch der Internet-Konzern Google Interesse am Webgeschäft von Yahoo.
Auch Google prüft offenbar ein Gebot für das Kerngeschäft des Internet-Pioniers Yahoo. Der Suchmaschinen-Gigant war bisher nicht als möglicher Yahoo-Käufer auf dem Radar. Der US-amerikanische Telekom- und Medienriese Verizon wolle kommende Woche ein Angebot für das Webgeschäft sowie Yahoo Japan einreichen, berichtete Bloomberg am späten Donnerstag unter Berufung auf informierte Personen.
Microsoft, das 2008 schon einmal versuchte, Yahoo zu übernehmen, biete diesmal nicht mit, hieß es weiter. Außerdem hätten sich auch die Telekom-Konzerne AT&T und Comcast gegen ein Gebot entschieden.
Yahoo wollte ursprünglich Anfang 2016 die milliardenschwere Beteiligung an Alibaba abstoßen und den Erlös an seine Aktionäre ausschütten. Doch es blieb unklar, ob die Transaktion steuerfrei bleibt. Deshalb wird stattdessen über eine Ausgründung des Kerngeschäfts nachgedacht und zudem stellte sich Yahoo selbst zum Verkauf.
Yahoo war zuletzt an der Börse rund 34 Milliarden Dollar wert - doch den Großteil davon macht die Alibaba-Beteiligung aus. Verizon, zu dem auch AOL mit Online-Medien wie die "Huffington Post" gehört, bewerte das Webgeschäft von Yahoo mit weniger als acht Milliarden Dollar, berichtete Bloomberg weiter.

Google mit absoluter Dominanz

Mit dem Kauf des Webgeschäfts könnte Google die in der Vergangenheit durch den Mozilla-Deal verlorenen Anteile auf dem US-Suchmaschinenmarkt wieder zurückgewinnen. Offen bleibt allerdings, wie die Wettbewerbswächter auf eine Übernahme reagieren würden; denn der Kauf dürfte Googles ohnehin schon erdrückende Marktmacht im Web weiter steigern und sollte daher selbst in den wirtschaftlich liberalen USA für Bedenken sorgen.
Verwandte Themen