Handelskrieg eskaliert

Neue US-Strafzölle auf China-Importe

von - 26.08.2019
Container-Hafen
Foto: CHINATOPIX / AP / dpa
Die Situation in der Handelsauseinandersetzung zwischen den USA und China ist verfahren. Keine Seite lenkt ein. Stattdessen folgt eine Eskalation auf die nächste. Nun geht es in die neueste Runde eines erbitterten Konflikts, der zunehmend die globale Wirtschaft belastet.
Der Handelskrieg zwischen den USA und China spitzt sich weiter zu. US-Präsident Donald Trump verkündete am Freitagabend (Ortszeit), dass die USA sämtliche Strafzölle auf Importe aus China um jeweils fünf Prozentpunkte anheben werden.
Seine Ansage kam nur Stunden, nachdem die chinesische Regierung ihrerseits neue Strafzölle auf US-Einfuhren angekündigt hatte. Unmittelbar nach Trumps Ankündigung reagierte Peking abermals und drohte Washington mit Konsequenzen. Damit dreht sich die Eskalationsspirale in der erbitterten Auseinandersetzung der beiden größten Volkswirtschaften immer schneller.
Ab Oktober werden die bereits verhängten Zölle auf chinesische Importe im Wert von rund 250 Milliarden US-Dollar laut Trump von 25 Prozent auf 30 Prozent erhöht. Die Strafzölle auf weitere China-Importe im Wert von rund 300 Milliarden US-Dollar sollen von 10 Prozent auf 15 Prozent angehoben werden. Diese zweite Tranche an Strafzöllen wird in zwei Schritten - am 1. September und am 15. Dezember - eingeführt, wie die US-Regierung zuvor erklärt hatte.

Washington solle Entschlossenheit Chinas nicht unterschätzen

"Die chinesische Seite fordert die US-Seite nachdrücklich auf, die Lage nicht falsch einzuschätzen", hieß es in einer Mitteilung des Pekinger Handelsministeriums am Samstag. Washington sollte die Entschlossenheit des chinesischen Volkes nicht unterschätzen und den falschen Ansatz sofort korrigieren, "da sonst alle Konsequenzen von den USA getragen werden".
Der Handelskrieg zwischen den USA und China läuft seit Monaten und belastet zunehmend die globale Wirtschaft. Beide Seiten überziehen einander schrittweise mit immer neuen Strafzöllen. Von Mitte Dezember an werden fast alle chinesischen Importe in die USA mit Strafzöllen belegt sein. Der US-Regierung bleibt als Hebel inzwischen also nur noch, deren Höhe anzuheben. Genau dafür hat sich Trump entschieden.
Am Freitag hatte zunächst Chinas Handelsministerium mitgeteilt, zusätzliche Zölle in Höhe von fünf bis zehn Prozent auf US-Waren mit einem Volumen von 75 Milliarden US-Dollar zu erheben. Die Zölle sollen - parallel zu den Strafmaßnahmen der USA - in zwei Schritten am 1. September und 15. Dezember angehoben werden. China wird zunächst auf Sojabohnen und Erdölimporte einen Zusatzzoll von fünf Prozent verhängen. Autozölle in Höhe von 25 Prozent sollen im Dezember folgen.
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