Verschlüsselung

Obama will staatliche Backdoors in Smartphones

Quelle: Foto: Shutterstock/wsf-s
15.03.2016
US-Präsident Barack Obama hat in einem Interview erklärt, warum sich der Staat gerne eine Hintertüre zu verschlüsselten Smartphones offen halten möchte.
Ohne sich spezifisch zum laufenden Streit zwischen dem FBI und Apple zu äussern, hat sich US-Präsident Barack Obama klar für den Einbau von Backdoors in verschlüsselte Systeme ausgesprochen. In einem Interview mit Evan Smith, dem Chefredaktor der Texas Tribune, im Rahmen der Medien- und Tech-Veranstaltung SXSW meinte er, es sei problematisch, undurchdringliche Systeme mit starker Verschlüsselung zu bauen.
Der Staat benötige die Möglichkeit, gegen Kinderpornografen und mögliche Terrorpläne vorgehen zu können. "Wenn man dieses Gerät nicht öffnen kann, wenn der Staat keinen Zugang bekommt, dann läuft jeder mit einem Schweizer Bankkonto in der Tasche herum", sagte er.
Stattdessen schlägt der US-Präsident vor, "ein System zu erstellen, bei dem die Verschlüsselung so stark wie möglich und der Schlüssel so sicher wie möglich ist." Bei einer Untergruppe von Fällen müsse es jedoch einer kleinen Zahl Leute möglich sein, auf die Daten zuzugreifen.
Zwar verstehe er, so Obama in Hinblick auf die Snowden-Enthüllungen, dass viele US-Bürger nicht wollten, dass die Regierung einfach so jedes Smartphone anzapfen könne, das voller persönliche Daten sei. Gleichzeitig findet er die Angst, die viele US-Bürger wegen der Snowden-Affäre vor einem Schnüffelstaat hätten, übertrieben. Es müsse ein Mittelweg gefunden werden zwischen Überwachungsstaat und kompletter Geheimhaltung. "Derzeit erheben wir unsere Handys zum Fetisch über jeden anderen Wert, und das kann nicht die richtige Antwort sein", ist Obama überzeugt.

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