Wearables & Messgeräte

Smartphone-Zubehör für den Kopfhörerausgang

Quelle: Foto: iPin / Conary Enterprise
26.08.2014
Das Fitness-Armband Jawbone Up überträgt seine Daten über den Kopfhöreranschluss aufs Smartphone. An der Audiobuchse des Handys lassen sich aber auch Laserpointer und andere Geräte betreiben.
Der Activity Tracker Jawbone Up zählt die Schritte seines Trägers und analysiert dessen Schlaf. Wer das Gerät erstmals in Betrieb nimmt, der dürfte sich allerdings die Augen reiben, denn das Gerät verbindet sich nicht etwa per WLAN oder Bluetooth mit dem Smartphone, sondern wird einfach mit dem integrierten 3,5-mm-Klinkenstecker an den Kopfhörereingang des Smartphones angeschlossen – darüber werden dann alle Daten übertragen.
Die Technik des Fitness-Amrbands kommt inzwischen auch bei vielen anderen Geräten zum Einsatz. Am Audio-Ausgang von Apples iPhone sowie an vielen Android-Smartphones lassen sich beispielsweise Laserpointer, Blitzgeräte, Wetterstationen und zahlreiche Messgeräte betreiben - und das sogar oft ohne zusätzliche Stromversorgung. com! stellt Ihnen die interessantesten Zubehör-Lösungen für den Kopfhörerausgang näher vor.

Mini-Laserpointer für Smartphones

Vom Aussehen her erinnert der iPin Lazer an den programmierbaren Smartphone-Knopf Pressy und seine chinesischen Clones. Der iPin ist mit einem Gewicht von nur einem Gramm und einer Länge von 1,6 Zentimetern allerdings der weltkleinste Laserpointer.
Das Präsentations-Tool eignet sich für Apples iPhones und die Galaxy Smartphones von Samsung. Der iPin besitzt keine Stromquelle. Stattdessen nutzt er das Energy-Harvesting-Verfahren, um sich über die Kopfhörerbuchse des Smartphones mit Strom zu versorgen. Ein- und Ausschalten lässt sich der Laserpointer über einen integrierten Schalter und in Verbindung mit der dazugehörenden App lassen sich auch Präsentationen per WLAN fernsteuern.
Ein ähnliches Produkt gibt es von der HMB TEC GmbH in Friedrichsdorf. Der iLaser Pointer für das iPhone 5 mit einer durchschnittlichen Stromaufnahme von 10mA hat allerdings die Größe eines 3,5-mm-Klinkensteckers.

Alkoholtester für Android, iPhone und iPad

Wer sich das "Ins Röhrchen Blasen" bei einer Polizeikontrolle ersparen möchte, der kann vor der Fahrt eine Atemalkoholmessung am Smartphone durchführen. Möglich macht dies Alcohoot. Der kompakte Alkoholtester funktioniert mit Android-Smartphones, dem iPhone und dem iPad. Bislang ist dieses Smartphone-Gadget für den Kopfhörer-Ausgang allerdings nur in den USA erhältlich, wo es sogar als medizinisches Gerät zertifiziert ist.
Sobald das Gerät mit dem Smartphone verbunden ist, pustet der Proband in das Mundstück des Alcohoot. Die kleine Box übermittelt dann den gemessenen Atemalkohol an das Smartphone, das dann anhand der Messdaten den aktuellen Promillepegel berechnet.
Im Gegensatz zu den meisten anderen hier vorgestellten Smartphone-Gadgets, nutzt Alcohoot den Kopfhörer-Anschluss nur zur Datenübermittlung. Die Stromversorgung des Alkoholtester wird über wiederaufladbare Lithium-Ionen-Zellen sicher gestellt, die laut Hersteller für 150 Alkoholtests reichen sollen.

Foto-Zubehör für die Smartphone-Audiobuchse

Der Smartphone-Blitz ist für viele Aufnahmen viel zu schwachbrüstig. In schwierigen Aufnahmesituationen ersetzt der mit vier LEDs ausgestattete iBlazr den Blitz des Mobiltelefons. Das Gerät eignet sich für Apples iPhone, iPad und iPod mit iOS 7.0 oder neuer, für Smartphones und -Tablets mit Android 4.0 oder neuer sowie für Mobiltelefone mit Windows Phones 8.0 oder neuer.
Der aufsteckbare Blitz, der sich auch als Video- oder Leseleuchte verwenden lässt, wird über den Klinkenanschluss am Kopfhörer-Ausgang des Smartphones angeschlossen. Bei einer durch Apps ausgelösten Blitzfunktion für Fotos liefern die vier High-Power-LEDs des iBlazr bis zu 270 Lux Blitzleistung. Bei der Verwendung als Dauerlicht stehen drei Helligkeitsstufen mit 16, 60 sowie 120 Lux zur Verfügung. Die Stromversorgung erfolgt über eine interne Stromversorgung, wobei der verbaute Akku für bis zu 1.000 Blitze Energie liefern soll.

Zubehör für DSLR-Fotografen

Die Audiobuchse des Smartphones eignet sich auch, um das Mobiltelefon mit einer digitalen Kamera zu verbinden und als Fernauslöser zu verwenden. Triggertrap Mobile beispielsweise unterstützt unzählige Kameramodelle und die dazugehörende App ist für Apples iOS und Android verfügbar.
Die Triggertrap-Lösung besteht aus einem Dongle, der über den Klinkenanschluss mit dem Smartphone oder Tablet verbunden wird, einem kameraspezifischen Kabel sowie der App. Die Anschlusskabel sind für Kameras von Canon, Nikon, Olympus, Panasonic, Pentax, Samsung, Sony und diverse andere Hersteller verfügbar.

Thermometer und Temperaturfühler am Smartphone

Zur Ermittlung der Temperatur gibt es gleich mehrere Lösungen, die über den Kopfhörerausgang am Smartphone angeschlossen werden. Kinsa - The World's Smartest Thermometer - misst beispielsweise die Körpertemperatur und ersetzt das klassische Fieberthermometer. Das smarte Thermometer eignet sich für die iPhone-Modelle 4S, 5, 5S und 5C sowie für die Samsung-Geräte der Note- und der Galaxy-S3-Serie mit Android ab Version 4.0.
Temperaturmessungen erfolgen mit Kinsa stets über den Mund. Die Temperaturanzeige erfolgt allerdings nicht auf einem eigenen Bildschirm, sondern auf dem Display des Smartphones. Die Datenübermittlung erfolgt dabei über die Kopfhörerbuchse, über die das smarte Thermometer auch seinen Strom bezieht.
Die Temperaturdaten werden dann online anonymisiert ausgewertet, um beispielsweise zu ermitteln, wo aktuell Fieberfälle oder Grippewellen auftreten. Derartige Informationen zeigt die dazugehörige App, die anhand von Krankheitssymptome auch die Diagnose vereinfachen soll.

Temperaturfühler fürs Smartphone

Die HMB TEC GmbH liefert mit dem iBBQ Grill-Thermometer einen universellen Temperaturfühler für das Apple iPhone. Das Gerät mit einem Messbereich von -20 bis 140°C eignet sich für Temperaturmessungen im Material oder in Flüssigkeit, an Oberfläche und in der Umgebung.
Das Thermometer ist beispielsweise ideal zur Messung der Kerntemperatur im Grillgut oder zur Kontrolle der perfekten Weintemperatur. Die Anzeige erfolgt wahlweise in Celsius oder Fahrenheit sowie in verschiedenen Darstellungformen passend zur jeweiligen Anwendung.
Thermodo ist eine deutlich kompaktere Lösung, die sich allerdings nur zur Messung der Lufttemperatur eignet. Der als Schlüsselanhänger gestaltete Sensor für iPhones, iPads und Android-Geräte wird ebenfalls über die Kopfhörerbuchse betrieben.
Die dazugehörende App bietet unter anderem Optionen, um die Hitzeentwicklung des Smartphones in die Temperaturberechnung mit einzubeziehen. Für möglichst exakte Messungen empfiehlt sich trotzdem der Einsatz eines Verlängerungskabels. Zudem stellt der Anbieter Entwicklern eine SDK zur Verfügung, um die Messdaten in eigenen Apps zu übernehmen.

Kompakte Wetterstationen für iPhone und Android

Speziell für Windsurfer, Segler und Kite-Flieger stehen mit Shaka und Skywatch Windoo zwei kompakte Smartphone-Wetterstationen bereit, deren Messdaten sich ebenfalls über den Audioausgang des Smartphones auslesen lassen.
Mit Abmessungen von 6,1 x 3,1 x 1,5 cm und einem Gewicht von nur 9 Gramm passt das  Shaka Wind Meter for iPhone oder Android in jede Hosentasche. Eingesteckt in den Kopfhöreranschluss des Smartphones ermittelt die Wetterstation über ein kleines Windrad und einen Temperaturfühler die Windgeschwindigkeit, die Windrichtung und die Lufttemperatur.

Der Wetter-Allrounder aus der Schweiz

Auch der in der Schweiz entwickelte Skywatch Windoo ist so klein, dass man ihn immer dabei haben kann. Die kleine Wetterstation für den Audioausgang des Smartphones ist in der neuesten Variante, dem Skywatch Windoo 3, mit einem multidirektionalen Spezialimpeller und einem magnetischen Getriebe für Windmessungen sowie mit Sensoren für Luftfeuchte, Luftdruck und Temperatur ausgestattet.
Das Gerät lässt sich bei Windgeschwindigkeiten von 0 bis 150 Km/h sowie bei Temperaturen zwischen -25 und 60°C einsetzen. Dabei soll die Messgenauigkeit laut Hersteller bei ± 2% (Wind) beziehungsweise ± 0,3°C (Temperatur) liegen.
Der Skywatch Windoo 3 arbeitet mit dem  iPhone 4S, 5S, 5C und 5, dem iPad Mini, 3 und 2 sowie mit dem iPod Touch zusammen. An einigen Geräten mit Android 4.0 oder neuer lässt sich die Wetterstation ebenfalls betreiben. Der Hersteller weist unter anderem  das Samsung Galaxy S3, S4 und S4 mini, das HTC One S sowie das Galaxy Tab 10.1 und das Galaxy Note 2 von Samsung als kompatibel aus.

Smartphone-Gadgets per Sound mit Strom versorgen

2010 stellte Prabal Dutta vom Institut für Elektro- und Computertechnik der University of Michigan das "Project Hijack" vor. Seine Idee: Kleine Sensoren am Audioausgang eines Smartphones betreiben. Daten ließen sich dabei mit geeigneter Hard- und Software über den Mikrofoneingang in Bandbreiten bis 8,82 kBaud übertragen. Und für die Stromversorgung der Sensoren wandelten die Forscher Soundwellen in Energie um.
Dutta erzeugte dabei einen Ton mit 22 kHz auf dem Kopfhörerausgang eines Appple iPhone 3GS und konnte damals 7,4 mWatt Strom abgreifen. Ähnliche Energy-Harvesting-Methoden sollen künftig sogar Smartphones und Tablets unterwegs aufladen. Microsoft arbeitet bereits mit Wissenschaftler der Queen Mary Universität in London an entsprechenden Lösungen zur Nutzung von Umgebungsgeräuschen.
Inzwischen steht mit Quick-Jack von NXP Semiconductors eine fertige Platine bereit, die auf den Ideen von Dutta basiert. Der Datensammler für Android-Smartphones und iPhones versorgt sich selbst mit Energie und lässt sich mit externen Geräten für die Datenerfassung und Steuerung verbinden. Zu den typischen Anwendungen dieser Lösung zählen Smart Wearables, Fernbedienungen und Messgeräte.

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