Prozessoren & Motherboards

Skylake-S - Die 6. Core-i-Generation von Intel

Quelle: Foto: Intel
06.08.2015
Asus zeigte uns noch vor der Gamescom die ersten Motherboards der sechsten Intel-Core-i-Generation. Wir haben alle Infos zum Skylake-S-Prozessor und den neuen Hauptplatinen.
Der taiwanesische Elektronikkonzern Asus lud uns vor ein paar Wochen zu einer Vorstellung seiner nächsten Motherboard-Generation ein. Zusammen mit dem nigelnagelneuen "Skylake-S"-Prozessor von Intel markieren die neuen Hauptplatinen mit dem sogenannten Z170-Chipsatz den Grundstein für die ersten PCs der nächsten Generation.
zur Bildergalerie
Alles, was Sie über die bevorstehende Desktop-PC-Generation wissen müssen, finden Sie hier in einem ersten Überblick. Auch wenn Sie kein PC-Bauer sind, lohnen sich die nachfolgenden Informationen, damit Sie jetzt schon wissen, worauf Sie bei den nächsten PC-Generation achten sollten.

Der neue Prozessorsockel LGA 1151

Das Wichtigste zuerst: Der neue Prozessorsockel LGA 1151 für die sechste Generation der Core-i-Prozessoren im geschrumpften 14-Nanometer-Verfahren ist nicht mehr kompatibel mit den Vorgängerprozessoren (Haswell, 22 nm). Die gute Nachricht: LGA1150-Kühllösungen passen (größtenteils) problemlos. Das freut insbesondere Übertakter, die weiterhin Wasserkühlblöcke wie etwa den Corsair H110 oder den Cooler Master CM240 verwenden können. Diese ließen sich auf unserem ersten Test-Motherboard (einem Z170-A von Asus) einwandfrei montieren. Der Einbau des Prozessors geht dabei genauso gut vonstatten, wie man es von den Haswell-CPUs gewohnt ist. Sogar die Halterungsklammer des Sockels kommt einem bekannt vor.

CPU-Einbau leicht gemacht

Ein nützliches Extra: Anwender mit weniger geschickten Fingern finden im Lieferumfang der Z170-Asus-Motherboads neuerdings eine schwarze Plastikhalterung aus Kunststoff vor, damit beim Einbau der CPU nichts schiefgehen kann.
Und das funktioniert so: Damit es gar nicht erst zu verbogenen Sockel-Pins kommt, drückt man die CPU "Kopf voran" zunächst in das schwarze Plastikrähmchen, bis es klickt. Danach wird die CPU gemäß Dreieckssymbol auf den Sockel gelegt. Das Plastikrähmchen an der CPU stellt sicher, dass auf keinen Fall Kontaktpositionen während des Arretierens verschoben werden.
Das hat im Test auf Anhieb geklappt. Doch bei zu viel Druck besteht die Gefahr des Verbiegens der Plastikhülse. Dann hilft nur noch die konventionelle Einbaumethode, die bei sanfter Handhabe auch kein Problem darstellen dürfte.

Wann kommen die ersten Skylake-S-CPUs?

Was die Verfügbarkeit der ersten "Skylake-S" genannten Desktop-Prozessoren anbelangt, so hat Intel diese Woche auf der Gamescom die beiden übertaktbaren Modelle Core i7-6700K und Core i5-6600K vorgestellt. Dabei löst der 350 US-Dollar teure Core i7-6700K den Core i7-4790K als Topmodell ab und zum Preis von 243 US-Dollar ersetzt der Core i5-6600K den Core i5-4690K.
Informationen zu weiteren Modellen und mobilen Ablegern könnte Intel vielleicht schon am IDF veröffentlichen, das vom 18. bis 20. August stattfindet. Voraussichtlich werden diesen Herbst noch leistungsmäßig kleinere Desktop-Modelle erscheinen. Übrigens: Was den Arbeitsspeicher anbelangt, so wird sowohl DDR4-RAM als auch DDR3-RAM unterstützt. Allerdings ist bei Letzterem die Rede von DDR3L-RAM, der auf niedrigere Spannungen ausgelegt ist.

USB 3.1 - aber erst wenige Typ-C-Anschlüsse

Bei Asus gab es einige Motherboards für Normalanwender und Übertakter zu sehen, die allesamt auf dem neuen Z170er-Chipsatz basieren. Den neuen USB-Typ-C-Anschluss findet man bei den meisten Asus-Boards nur einmal rückseitig vor. Dafür hat der Hersteller die rückseitigen USB-Ports mittlerweile auf den abwärtskompatiblen USB-3.1-Typ-A-Standard umgerüstet. So ist mit ganz neuer USB-Peripherie theoretisch schon 10 Gbit/s möglich: die doppelte Geschwindigkeit von USB 3.0.

Noch kein richtiger SATA-Nachfolger

Gewöhnliche SATA-III-Anschlüsse sind nach wie vor zur Genüge vorhanden, meistens sechs an der Zahl. Lange wurde SATA Express, die Hybridlösung aus SATA und PCI-Express als Nachfolger von SATA prophezeit. Quasi unter dem Versprechen, den Nutzern bestmögliche Speicherflexibilität zu gewährleisten, lässt Asus auf vielen Brettern aber weiterhin mindestens einen dafür vorgesehenen M.2-Port drauf.
Mit dem Einzug eines neuen Anschlusstyps namens "U.2" dürfte M.2 aber bald Geschichte sein. Dieser neu geschaffene Anschluss weist Ähnlichkeiten mit dem M.2-Port für SATA Express auf, erlaubt aber aufgrund einer Kombination zwischen SAS- und SATA-Technik die zweifache SATA-Express-Performance, also rund 2 GB/s).
Weil auch die neuen NVMe-SSD-Laufwerke (PCI Express 3.0) vom Controller her ähnlich funktionieren, wird der neu geschaffene Anschlusstyp mit der Zeit kleinere NVMe-SSD-Module aufnehmen können. Derweil sind noch beide Anschlusstypen (M.2 und U.2) auf den neuen Motherboards zu finden.

Lohnt sich das Warten auf die 6. Core-i-Generation?

Das Haupt-Mainboard Z170-A von Asus ähnelt stark dem X99-S der letzten Generation (Haswell-E) und ist solide verarbeitet. Wie sich bereits bei ersten Performance-Tests feststellen ließ, lohnt sich die erste Generation von Skylake-S mit Z170er-Chipsatz jetzt schon. Schon nur deshalb, weil die Gesamtzahl an zuschaltbarer PCI-Express-Bandbreite (sogenannter "Lanes") auf ähnlichem Niveau der teureren Workstation-Plattform Haswell-E angesiedelt ist.
Das bedeutet schlussendlich mehr Gesamt-Performance für die kombinierte Nutzung von Hochleistungs-SSDs und Grafikkarten, bis hin zum bootfähigem Verbund aus zwei blitzschnellen NVMe-SSDs. Sobald die ersten Marktpreise der Skylake-S-Serie bekannt werden, wird sich erst recht zeigen, ob Power-User und Spieler, die schon länger über den Kauf eines neuen PCs nachdenken, gleich auf die neue CPU-Generation umsatteln sollten. Wir tendieren zu einem Ja.

Autor(in)

Das könnte sie auch interessieren
Letzte Hürde genommen
USB-C kommt als einheitlicher Ladestandard
Autohersteller
Erstes Smartphone von Polestar
10 Stationen
1.500 Händler bei der AVM-Roadshow
Ohne Nokia
HMD zeigt erste Smartphones mit der eigenen Marke
Mehr News?
Besuchen Sie unsere Seite ...
https://www.com-magazin.de
nach oben