Wenn es keine Suchmaschinen gäbe, wäre das Internet ein virtueller Ort voller Webseiten, die niemand finden würde – es sei denn, er kennt die genaue Web-Adresse. Gleiches gilt auch für Nutzerdaten, die Geheimdienste in jahrelanger Arbeit mühevoll gesammelt haben. Daher betreibt die NSA eine
Google-ähnliche Suchmaschine, die Geheimdiensten und NSA-Behörden wie CIA, FBI und DEA täglich dabei hilft, mehrere hundert Milliarden Nutzerdaten zu durchsuchen, so die Enthüllungs-Webseite "
The Intercept".
Die dort vorliegende Snowden-Dokumente sollen zeigen, dass die NSA ihre eigene Suchmaschine für Metadaten entwickelt hat, die bei Bedarf Informationen über Telefonate, E-Mails,
Smartphone-Standorte und
Internet-Chats anzeigt.
Der Name dieser Spionage-Suchmaschine ist angeblich "Intelligence Comunity Reach" – kurz ICReach, die eine Google-ähnliche Bedienoberfläche mit Eingabezeile haben soll. Die Suchmaschine selbst gibt dabei wohl keine überwachten Inhalte aus, sondern nur dazugehörige Metadaten, wie etwa Datum, Uhrzeit, Rufnummern, Standorte und dergleichen.
Diese Metadaten allein offenbaren bereits sehr viel Informationen über Menschen. So sollen etwa die Daten aus ICReach laut ausreichen, um Menschen weltweit zu tracken, ihre Arbeitskollegen oder Partner zu identifizieren oder die Glaubensrichtung ausfindig zu machen. Im Jahr 2006 habe der damalige NSA-Chef Keith Alexander diesen Umstand so formuliert: "ICReach erlaube Kommunikations-Metadaten in beispiellosem Umfang zu teilen und zu analysieren". So sollen allein bis 2007 bereits mehr als 850 Milliarden Einträge angelegt worden sein.
Dass sich darunter auch einige Daten aus Deutschland befinden, ist anzunehmen. Zumal das US-Parlament die ausländische Überwachung weitaus weniger stark kontrolliert als die inländische.