Klage gegen Werbeblocker

Adblock Plus von Axel Springer verklagt

11.03.2015
Ende vergangenen Jahres gingen RTL und ProSiebenSat.1 gerichtlich gegen den Adblock-Plus-Entwickler Eyeo vor. In Köln klagte nun auch Axel Springer gegen den Betreiber des Werbeunterdrückers.
Browser-Addon vor Gericht: Im Dezember klagten ProsiebenSat.1 und RTL Interactive gegen Eyeo – Betreiber der Software Adblock Plus. Nun verhandelt das Landgericht Köln über den Klageantrag von Axel Springer SE.
Der Konzern fordert, dass es Eyeo untersagt werden soll, Werbung auf Webseiten von Axel-Springer-Medien zu unterdrücken. Das sei, nach vorläufiger Einschätzung des Gerichts, wohl nicht generell unzulässig. "In hohem Maße bedenklich" sei aber das Adblock Plus-Geschäftsmodell, wonach sich Webseitenbetreiber gegen eine Umsatzbeteiligung von der Werbeblockade freikaufen können, um auf der "Whitelist" zu landen, sowie es Microsoft und auch Amazon getan haben.
Anzeigen von Firmen, die auf der Whitelist stehen, werden dann vom Werbeblocker verschont und trotz Installation der Software weiter auf den Webseiten der Nutzer dargestellt. Für kleinere Webseiten und Blogs ist das kostenfrei, größere Unternehmen wie Google etwa müssen dafür zahlen. Eyeo will 30 Prozent der Werbeeinnahmen. Als Grund nennt der Anbieter den "erheblichen Aufwand" für die Betreuung der genehmigten Ausnahmen.
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"Die Hinweise der Kammer bestätigen unsere Auffassung, dass Verlage erpresserische Eingriffe in ihre Internetangebote nicht hinnehmen müssen", kommentiert Claas-Hendrik Soehring, Leiter Medienrecht von Axel Springer.
Für den weiteren Verfahrensgang kündigte das Gericht zunächst einen schriftlichen Hinweisbeschluss und dann eine weitere mündliche Verhandlung an. Hoffnung auf eine schnelle Entscheidung gibt es nicht, vorerst wird eine Entscheidung des Landgerichts München im Fall RTL und ProSiebenSat.1 erwartet.

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