Unfairer Wettbewerb

Google streitet weiter mit russischen Kartellwächtern

von - 30.06.2016
Android vor Google-Gebäude
Foto: Asif Islam / Shutterstock.com
Immer noch nicht ist klar, in welcher Höhe Google in Russland Strafe zahlen muss. Das Anti-Monopol-Komitee verschob erneut die Entscheidung. Der Vorwurf: Google versperre einheimischen App-Anbietern den Zugang zu Android-Smartphones.
Der Kartellstreit zwischen russischen Behörden und dem Internet-Riesen Google dauert an. Das Anti-Monopol-Komitee in Moskau verschob am Mittwoch erneut die Entscheidung darüber, in welcher Höhe Google Strafe zahlen muss. Ein neuer Termin wurde nicht festgesetzt, wie die Nachrichtenagentur Interfax meldete. Behördenchef Igor Artemjew sagte, Gespräche über eine gütliche Einigung seien jederzeit möglich.
Die Kartellwächter werfen der US-Firma vor, beim Verkauf von Smartphones mit dem Android-Betriebssystem in Russland einheimischen App-Anbietern den Zugang zu versperren. Der russische Suchmaschinen-Marktführer Yandex hatte dagegen geklagt, dass Google-Anwendungen vorinstalliert sind.

Unfairer Wettbewerb bei Android

Google wehrt sich vor russischen Schiedsgerichten dagegen, überhaupt zu einer Strafe verurteilt zu werden. Das Bußgeld kann laut Gesetz bis zu 15 Prozent des Google-Umsatzes mit Apps in Russland im Jahr 2014 betragen, wobei bislang keine Seite den Streitwert öffentlich beziffert hat.
Auch die Kartellwächter der EU-Kommission prüfen Google schon seit Jahren. Sie warfen dem Unternehmen im April unfairen Wettbewerb bei Android vor. Dabei geht es auch darum, dass Hersteller von Android-Geräten mit integrierten Diensten des Konzerns zwingend auch die Google-Suche und den Web-Browser Google Chrome vorinstallieren müssten. Google weist die Vorwürfe zurück.
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