E-Commerce

Verbraucher wollen mehr Transparenz bei Produkt- und Preisinformationen

von - 16.10.2023
Foto: Shutterstock/mentalmind
Verbraucherinnen entwickeln ein stärkeres Bewusstsein für Transparenz und Nachhaltigkeit. Marken und Händler, die Produkte, Angebote und Sortiment nicht entsprechend gestalten, planen nicht zukunftsorientiert, kommentiert IW-Redakteur Jochen G. Fuchs.
Zwei aktuelle Reports und Umfragen beschäftigen sich mit dem momentan vorherrschenden Bewusstsein für Transparenz in der Produkt- und Sortimentsgestaltung und kommen zu dem Schluss, dass Verbraucherinnen mehr Transparenz und Nachhaltigkeit wollen. Beides wird zum Kaufargument.

Die Initiative Digitale Handelskommunikation (IDH), mit Bonial, marktguru und Offerista, veröffentlichte ihren IDH Konsumentenreport für das dritte Quartal 2023. Dazu wurden deutschlandweit 3.031 Personen rund um das Thema Transparenz im Lebensmitteleinzelhandel und Drogerien befragt. 
  • Vor dem Hintergrund aktuell schwankender und steigender Preise wüsste eine große Mehrheit (71 Prozent) zumindest bei manchen Produkten gerne, wie sich deren Preis zusammensetzt.
  • Überwiegende Mehrheit (68 Prozent) der Verbraucherinnen sehen die Hersteller in der Pflicht, für Produkttransparenz zu sorgen und Informationen zu Herkunft, Inhaltsstoffen, Preisen etc. bereitzustellen
  • 49 Prozent der Befragten kaufen bei fehlenden Informationen das gewünschte Produkt entweder nicht oder wählen ein alternatives Produkt
  • Die Nachhaltigkeit beziehungsweise die Umweltbilanz eines Produktes ist für 28 Prozent der Befragten relevant
Die Simon-Kucher Retail Studie 2023 wurde im August 2023 von Simon-Kucher in Zusammenarbeit mit dem unabhängigen Marktforschungsinstitut Innofact durchgeführt. 614 Konsumenten in Deutschland wurden u.a. zu Nachhaltigkeitskriterien, Kaufkriterien und Zahlungsbereitschaft befragt.
  • Nachhaltigkeits-Labels und Gütesiegel mögen viele Verbraucher, verstehen sie jedoch nicht oder trauen ihnen nicht
  • Grundsätzlich würden 43 Prozent für nachhaltige Artikel mehr zahlen als für Standardartikel, die größte Zahlungsbereitschaft für Nachhaltigkeit besteht bei bei Mode (50 Prozent) und Kosmetik (49 Prozent)
Die Zahlungsbereitschaft ist also bei vielen Verbraucherinnen vorhanden, wenn auch noch nicht bei der überwiegenden Mehrheit. Verzichten dürfen Händlerinnen und Hersteller aber auf keinen Fall auf nachhaltige Produkte im Sortiment, denn das strafen Verbraucherinnen mittlerweile rigoros ab.
  • 19 Prozent kaufen weniger und 8 Prozent gar nichts, wenn nachhaltige Produkte nicht vorrätig sind
  • Für 45 % ist Nachhaltigkeit entscheidend bei der Händlerwahl: Aber 46 % kennen Maßnahmen nicht

Produkte und Sortimente müssen nachhaltig orientiert und transparent gestaltet sein

Besonders beim Preis könnte der Handel in der aktuellen Lage profitieren und die Preisgestaltung für Produkte transparent erklären um ein zusätzliches Kaufargument zu erhalten.

Und auch wenn nicht alle Verbraucherinnen bereit sind für nachhaltige Produkte mehr Geld auszugeben, so erwarten sie doch, dass nachhaltige Produkte im Sortiment sind. Sonst leidet das Image der Hersteller und Händlerinnen.
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