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Prime Day Fall 2023 - die Schnäppchen-Maschine läuft

von - 13.10.2023
Foto: Amazon
Der zweite Prime Day des Jahres ist vorbei. Zwar fehlen noch die offiziellen Amazon-Zahlen, aber viele Marktbeobachter haben ihre Fazits schon gezogen. Und es sieht so aus, als sei hätte der Zusatz-Schnäppchentag auch im zweiten Jahr seines Bestehens seine Berechtigung.
Als Amazon im Sommer 2022 kurz nach dem Prime Day im Juli ankündigte, im Herbst noch einen zweiten Schnäppchentag zu veranstalten, roch das für viele Marktbeobachter, mich eingeschlossen, nach Verzweiflung. Die Lager waren im Krisenjahr 1 nach der Pandemie überfüllt, der erste Prime Day hatte offenbar nicht die gewünschte Entlastung gebracht, also musste ein zweiter "Alles muss raus"-Tag her.
Der lief dann erstaunlich gut, dennoch war es für viele eine Überraschung, als Amazon nach dem "besten Prime Day aller Zeiten" im Juli dieses Jahres erneut einen zweiten Prime Day Fall für Oktober ankündigte.
Dass es dafür einen Markt geben würde, bestätigte der Online-Vermarkter Criteo schon Anfang der Woche: Der hat in einer Umfrage unter 1.208 deutschen Verbrauchern ermittelt, dass fast ein Drittel der Befragten die Amazon Prime Deal Days zum Einkaufen nutzen wollen. Eine beachtliche Anzahl von 56 Prozent der Befragten vergleicht die Preise von Amazon vor dem Kauf mit anderen Plattformen. Dieser Halo-Effekt ist bereits von den vergangenen Prime Days bekannt. 

Positive Fazits der Amazon-Berater

Gestern Abend ging der Prime Day Fall nun zu Ende, und noch steht das offizielle Statement dazu von Amazon aus. Doch erste Marktbegleiter haben ihre Fazits bereits gezogen - und die fallen erneut sehr positiv aus. "Es gab einen deutlichen Anstieg der Impressionen während des Prime Day Fall. Beispielsweise stiegen Impressionen und Klicks um mehr als 50%", sagt Florian Vette von der Amazon-Agentur Movesell. "Zudem verbesserten sich die Performance-Werte erheblich, wie etwa der ACOS, der um mehr als 20% gesteigert wurde." Vor allem Rabatt-Angebote ab 15 Prozent seien rege genutzt worden. 
Insgesamt sei die Bewertung des Prime Day Fall aber von der Kategorie abhängig, sagt Vette. So gab es in der Kategorie Küche & Haushalt deutlich weniger Deals als im Vorjahr, und dementsprechend weniger Umsatz. In der Kategorie Drogerie dagegen habe sich das Angebot vieler Coupons in um 20 Prozent erhöhten Verkaufszahlen ausgedrückt. Der in diesem Jahr insgesamt schwierigen Saison Fashion konnten dagegen offenbar auch Coupons von mindestens 15 Prozent nicht wirklich helfen; viele Seller aus dem Mode-Bereich konnten bei weitem nicht an ihre Erfolge vom ersten Prime Day im Juli anknüpfen. In dieser Kategorie wurde rund ein Fünftel weniger Umsatz erzielt als im Sommer. 

Als Zusatzevent "auf jeden Fall lohnenswert"

Jan Bechler von der Amazon-Agentur Front Row betont, dass bei den Prime Deal Days die Zuversichtlichen belohnt wurden. Denn während die Skeptiker im E-Commerce meinen, Amazon habe seinen Peak überschritten, sehen die Kunden das augenscheinlich anders." Vendoren und Seller hätten im Vergleich zum Vorjahr mehr Umsatz gemacht.
Zudem betont Jan Bechler, dass der umsatzstärkste Prime Day nach wie vor der im Sommer ist, aber das zusätzliche Event des Prime Day Fall dennoch lohnenswert sei. "Für die Black Friday und Cyber Monday bedeutet das: Amazon bietet mehr denn je die Chance auf Zusatzumsatz. Es ist also mal wieder 'Day one'."
Laut Amazon-Berater Philipp Wicke Philipp Wicke hat sich der Herbst-Prime Day positiv entwickelt: "Letztes Jahr war der Prime Day 2 eher mau. Die Kunden scheinen schnell zu lernen und sind dieses Jahr aktiver." Der beste Account eines US-Kunde habe seinen durchschnittlichen Tagesumsatz ver-zwölffacht, im Durchschnitt seit der doppelte Tagesumsatz möglich gewesen, auch ohne besondere Deals. 
Insgesamt scheint sich der Prime Day Fall auch in seinem zweiten Jahr für Amazon gelohnt zu haben. Für Brands und Hersteller lautet die Antwort eher "Es kommt darauf an".
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