ADAC-Test

Keyless-Autos lassen sich kinderleicht stehlen

Quelle: Foto: Shutterstock/welcomia
17.03.2016
Fahrzeuge mit dem Komfort-Schließsystem "Keyless" sind deutlich leichter zu stehlen als solche mit normalem Funkschlüssel. Das zeigt eine ADAC-Untersuchung an über 20 Modellen.
Mit einer selbst gebauten Funk-Verlängerung gelang es den ADAC-Technikern, mit Keyless ausgestattete Autos sekundenschnell zu öffnen und mit den Fahrzeugen wegzufahren. Und dies ohne sichtbare Spuren zu hinterlassen.

Die Methode ist simpel

Keyless-Schließsysteme sind heute bereits weit verbreitet. Zum Teil verfügen schon Kleinwagen über diese Anlagen, bei denen man sich dem Fahrzeug nur nähern muss, um es zu öffnen. Auch das Starten des Motors funktioniert, ohne dass der "Schlüssel" aus der Hosentasche genommen werden muss.
Was zum Komfort des Autolenkers beiträgt, nutzen auch Diebe. Wie der ADAC zeigt, braucht es für den Diebstahl von Keyless-Fahrzeugen weder das "Hacken" von Daten noch das Knacken von Verschlüsselungen. Es genügt ein einfacher Reichweiten-Verlängerer, der die Signale verstärkt.

Diese Keyless-Modelle lassen sich leicht stehlen

ADAC-Test: Alle geprüften Keyless-Modelle ließen sich stehlen.
Quelle: (Quelle: ADAC )
Die Folge: Diebe können das vor dem eigenen Haus parkende Auto öffnen und entwenden, während der "Schlüssel" des Besitzers irgendwo im Innern des Domizils liegt. Ganz ähnlich funktioniert die Methode unterwegs: Während der Wagenbesitzer beispielsweise in einer Raststätte Halt macht, setzt sich ein Komplize mit dem Funkverstärker in die Nähe des Opfers, während sein Kollege draußen das Fahrzeug entwendet.
Das Tückische an diesem Trick: Läuft der Motor einmal, bleibt er auch ohne Schlüssel so lange in Betrieb, wie Sprit im Tank ist. Tankt ein Dieb dann noch bei laufendem Motor nach, kann er das gestohlene Auto problemlos auch weite Strecken entführen.

Alle getesteten Autos betroffen

Der ADAC hat die Methode an 20 Fahrzeugmodellen getestet, und bei allen funktionierte der Trick. Der Automobilclub fordert deshalb die Hersteller auf, die gesamte Fahrzeugelektronik systematisch so abzusichern, wie dies in anderen IT-Bereichen längst Standard sei.

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