Kunstprojekt

Ein Schweizer Bot auf Einkaufstour im Darknet

Quelle: Foto: Shutterstock/guteksk7
30.11.2015
Schweizer Künstler schicken zum zweiten Mal einen Darknet-Bot auf Einkaufstour. Anfang des Jahres sorgte eine Drogenbestellung sogar für einen Polizeieinsatz.
Die Schweizer Künstlergruppe Bitnik schickt wieder einen Random Bot in die Tiefen des Darknets. Der autonome Bot bestellt dabei nach Zufallsprinzip zweimal pro Woche irgendwelche Waren von einem Darknet-Marktplatz. Anfang Jahr kam es anlässlich einer Kunstausstellung in St. Gallen sogar zu einem Polizeieinsatz. Der Bot hatte unter anderem auch eine Tüte mit Ecstasy-Pillen bestellt, die in die Ausstellungshalle geliefert wurde.
Die St. Galler Staatsanwaltschaft ließ die Anklage gegen Unbekannt im April wieder fallen - die Ecstasy-Pillen wurden aber vernichtet. Eine Diskussion entbrannte vor allem über die Streitfrage, inwiefern Künstler für einen programmierten Bot überhaupt zur Rechenschaft gezogen werden können.
Der Random Darknet Bot geht nun wieder auf Shopping-Tour, diesmal allerdings in London. Pro Woche stehen 100 US-Dollar als Bitcoins zur Verfügung. Die Ausstellung wird am 11. Dezember in der Londoner Galerie Horatio Junior stattfinden. Laut Bitnik habe sich der Bot als erste Bestellung für ein gefälschtes Lacoste-Polohemd aus Thailand entschieden.
Der Random Darknet Shopper soll eine Art "Live-Mail-Kunststück" sein, das eine Erkundung des Deep Webs und dessen Güter repräsentiere, schreiben die Künstler. "Indem man dem Konsumismus einen Zufallsgenerator verleihe, werde der Bot garantiert eine breite Auswahl von allerlei Gütern aus dem Darknet-Marketplace aufspüren", so Bitnik.
Es dürfte sicher spannend werden, was sich der Schweizer Bot in den nächsten Tagen so alles an skurrilen Waren aus dem Onion-Netzwerk zusammensucht - hoffentlich ohne britischen Polizeieinsatz.
Dem Random Bot folgen kann man auf Twitter und auf Instagram.

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