Bitkom-Studie

Fachkräftemangel ist Hemmnis für Industrie 4.0

Quelle: Foto: Shutterstock/TUM2282
07.10.2015
Die größten Hindernisse für den Erfolg von Industrie 4.0 sind laut einer Studie von Bitkom Research und Ernst & Young der hohe Investitionsbedarf, fehlende Standards sowie der Fachkräftemangel.
57 Prozent der von Bitkom Research und Ernst & Young (EY) in einer Studie zum Thema Industrie 4.0 befragten Unternehmen sehen den vielfach beschworenen Fachkräftemangel als „großes Hindernis bei der Einführung von Industrie-4.0-Anwendungen“. Künftig müssten auch Maschinenbauer oder Elektrotechniker über Kenntnisse der Software-Programmierung verfügen. „Das muss sich auch an den Universitäten wiederspiegeln – etwa durch die Einrichtung von Hybridstudiengängen“, forderte Christoph Kilger, Partner bei EY.
Jedes zweite befragte Unternehmen sehe zudem das Fehlen von Standards als großes Problem. „Gemeinsame Standards sind essenziell für den Erfolg von Industrie 4.0“, kommentierte Axel Pols, Geschäftsführer von Bitkom Research. „Maschinen und Produkte müssen ebenso einfach miteinander kommunizieren können wie Smartphones – auch über verschiedene Branchen hinweg.“ Hier müssten Politik und Industrie jetzt Tempo machen. Pols: „Dann sinken auch die Investitionskosten.“
Der hohe Investitionsbedarf ist laut der Studie das größte Hindernis bei der Einführung von Industrie-4.0-Anwendungen. 64 Prozent der befragten Unternehmen nannten dies als Grund für Verzögerungen. Trotzdem nutzen bereits jetzt vier von zehn Industriebetrieben (39 Prozent) Industrie-4.0-Lösungen, weitere 22 Prozent planen es und 19 Prozent diskutieren einen Einstieg. Für fast jedes fünfte Unternehmen (19 Prozent) ist Industrie 4.0 jedoch „kein Thema“ beziehungsweise sehen sie darin keine strategische Bedeutung.
Nach Ansicht von Christoph Kilger werden „die Abläufe in den Fabriken durch Industrie 4.0 effizienter.“ Jedes Teil sei zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Das spare enorme Kosten. Kilger: „In einem Hochlohnland wie Deutschland bedeutet das einen Wettbewerbsvorteil.“ Das Thema sei zentral für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und den Wirtschaftsstandort Deutschland. „Die Einführung von intelligenten Anwendungen in deutschen Fabriken muss nun zügig weiter vorangetrieben werden“, forderte der Partner bei Ernst & Young.
Für die repräsentative Untersuchung wurden 554 Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes mit mehr als 100 Mitarbeitern befragt.

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