Forschungsprojekt

"Aktivhaus B10" mit smarter Energiesteuerung

Quelle: Foto: Zooey Braun, Stuttgart
04.08.2014
In Stuttgart wurde das Forschungsprojekt "Aktivhaus B10" eröffnet. Das Smart Home erzeugt mehr Energie als es verbraucht und ist via App mit dem Besitzer und zwei Elektro-Smarts vernetzt.
In der Weißenhof-Siedlung in Stuttgart wurde mit dem Aktivhaus B10 ein Zukunftshaus mit weitreichender Vernetzung und intelligenter Energieversorgung eröffnet. Das Projekt wird dabei vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur unterstützt.
Für die Gebäudesteuerung des Hauses ist das Unternehmen AlphaEOS verantwortlich, das ein selbstlernendes Steuerungssystem entwickelt hat. Das System vernetzt alle technischen Systeme - inklusive Elektro-Smart in der Garage - und lenkt alle Energieströme des Gebäudes "vorausschauend". Das System lernt dabei nach einiger Zeit den Tagesablauf der Bewohner kennen und passt daran an.
Wenn ein Bewohner zum Beispiel mit seinem Smart nach Hause fährt, regelt das Smart Home die Raumtemperatur hoch und startet die Waschmaschine. Wenn der Bewohner dann eintrifft, ist die Wäsche fertig und die Räume warm. Das Haus nutzt dabei zum einen die GPS-Daten des Smarts und zum anderen die des Smartphones.
Das Haus kann aber noch mehr: Fährt der Smart in die Garagenauffahrt, öffnet sich selbständig das Tor und das Haus aktiviert die vorher programmierte Lichtstimmung. Wenn der Bewohner das Haus verlässt, gehen alle Lichter aus, die Fenster werden geschlossen und der Herd ausgeschaltet.

Smart-Home-Steuerung via Smartphone-App

Über die von AlphaEOS programmierte App lassen sich alle Haus-Funktionen auch aus der Ferne steuern. Die "dynamische und kontextabhängige Bedienoberfläche" soll sich dabei an Jahres- und Tageszeit sowie die Gewohnheiten der Nutzer anpassen. So rücken beispielsweise bei Dunkelheit die Bedienelemente zur Lichtsteuerung in den Vordergrund oder die Elemente des Lade-Managements, wenn die Elektro-Autos geladen werden müssen.
Mittels Solarzellen erzeugt das von Werner Sobek gestaltete Haus doppelt so viel Energie, wie es selbst benötigt. Mit dem gewonnenen Überschuss können zwei Elektro-Autos und das benachbarte Weißenhofmuseum versorgt werden. Das Haus erkennt darüber hinaus wann es sinnvoll ist, überschüssige Energie ins Netz einzuspeisen und stromhungrige Anwendungen wie Wäschewaschen einzuschalten.
Das Aktivhaus B10 ist jeden Donnerstag von 15 bis 18 Uhr für Besichtigungen geöffnet. Für die Zukunft ist geplant, dass zwei Personen dort wohnen und arbeiten. Die kontinuierlich gesammelten Daten werden unter anderem von einer Forschergruppe der Universität Stuttgart ausgewertet.

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