Spam-Mails auf dem Vormarsch: 2015 hatten die Mailprovider alle Hände voll zu tun, um ihre Kunden vor lästigen Spam-Mails zu beschützen. Allein in Deutschland sollen laut Web.de und Gmx über 100 Millionen der Plagegeister pro Tag empfangen worden sein. Damit habe sich die Spam-Belastung im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. Viel alarmierender ist jedoch der gleichzeitige Anstieg von Mail mit schädlichem Inhalt - dieser stieg von 6 Millionen im Jahr 2014 auf nunmehr 31 Millionen.
Den starken Anstieg erläutert Sebastian Koye, Leiter E-Mail-Sicherheit bei Web.de und Gmx, mit der steigenden Anzahl verwendeter Endgeräte. „Wo früher maximal ein Desktop-PC pro Haushalt zu Verfügung stand, hat heute oft jedes Familienmitglied vom Smartphone bis hin zum Notebook gleich mehrere Endgeräte, die permanent online sind“. Darüber hinaus agieren Cyber-Kriminelle immer professioneller und setzen oftmals Wegwerf-Domains ein, um die Filter der Mailprovider zu überlisten. Dabei werden die Domains jeweils nur für einen einzigen Angriff genutzt.
Immer häufiger kommen auch Botnetze bei der Verteilung von Spam-Mails zum Einsatz. Die illegalen Netzwerke dienen Angreifern dazu, ihre Herkunft zu verschleiern und groß angelegte Spam-Attacken auf bestimmte Länder oder Provider zu starten.
Indessen sollen Nutzer von dem Anstieg der Spam-Mails nur wenig bemerken. Denn auch die Sicherheitstechnologien der Mailprovider haben Fortschritte gemacht. Diese sortieren bereits im Vorfeld Spam- und Phishing-Mails aus, damit die Bedrohungen nicht in den Postfächern der Nutzer landen.
Ganz nebenbei: Zu den beliebtesten Themen der Spammer gehörten auch 2015 wieder einmal Viagra-Werbung, vermeintliche Erbschaften und nützliche Tipps zum Abnehmen - kreativer sind die Betrüger demnach nicht geworden.