Kontrollen an der US-amerikanischen Grenze werden zunehmend strenger. Erst im Februar sagte Heimatschutzminister John Kelly, dass Reisende künftig ihre Passwörter für soziale Netzwerke an Grenzbeamte abgeben müssten – vor allem, wenn sie aus den sieben muslimischen Ländern stammten, gegen die damals ein Einreisestopp verhängt wurde.
Das Durchsuchen von
Smartphones, Tablets und Laptops ist aber jetzt schon gängige Praxis: Seit 2015 habe sich die Zahl von Durchsuchungen elektronischer Geräte verfünffacht, schreibt die amerikanische Electronic Frontier Foundation (EFF) in einem
50 Seiten starken Handbuch. Insgesamt habe die amerikanische Regierung 2016 an der Grenze knapp 24.000 Geräte überprüft.
"In Bezug auf das Herumschnüffeln in privaten Daten schränkt die amerikanische Verfassung die Freiheit der Regierung zwar ein, an der Grenze herrschen jedoch andere Verhältnisse", schreiben die Autoren, die sich aus Analysten und Anwälten zusammensetzen. Konkret heißt das für Reisende: US-Grenzbeamte dürfen den Inhalt von portablen Geräten eingehend untersuchen und sich damit unter anderem Zugang zur Cloud beschaffen, um Unterhaltungen, Postings auf sozialen Medien und E-Commerce-Aktivitäten einzusehen.
In ihrem
Handbuch hat die EFF nun einige Tipps aufgeführt, wie man seine Daten schützt und sich auf die Kontrollen der Grenzbehörde vorbereitet.
- Ruhig und respektvoll bleiben
- Grenzbeamte nicht anlügen oder physischen Widerstand leisten
- Den Ablauf dokumentieren, freundlich nach Namen, Badge-Nummern und Behörden fragen, für die der zuständige Beamte arbeitet
Die EFF betont, dass bei der Einreise Beamte zwar mehr Macht und die Reisenden weniger Privatsphäre hätten, die Grenze aber keine Verfassungs-freie Zone sei. Wer sich nach Kontrollen der US-Grenzbehörde in seinen Rechten verletzt fühle, solle den Vorfall schnellstmöglich festhalten und die Organisation kontaktieren. Da viele Kontrollvorgänge zudem in rechtliche Grauzonen fallen, analysiert die EFF im Handbuch auch Gerichtsurteile und Präzedenzfälle.