Der kostenlose
Virenscanner Avast Antivirus erfreut sich großer Beliebtheit - bietet er doch für den 08/15-User ausreichend Schutz und das zum Nulltarif. Wie man aber immer wieder feststellen muss: Nichts gibt es wirklich umsonst. Auch keine Software.
Das Antiviren-Tool hat offenbar die PC-Nutzer beim Surfen überwacht und die Browser-Daten an Dritte weitergegeben, wie
Watson,
PCMag und
Motherboard (Vice) berichten. Übeltäter ist die Avast-Tochter Jumpshot. Wie vermeldet wird, hat Avast unter dem Vorwand, die Privatsphäre zu schützen, die Daten gesammelt, um sie zu "entidentifizieren". Dabei seien die individuellen Daten durch eine eindeutige ID pro Gerät ersetzt worden. Dann wurden sie weitergegeben - unter anderem an Google, Microsoft, McKinsey und Pepsi. Und zwar alles: Suchvorgänge, GPS- und Google-Maps-Koordinaten, besuchte LinkedIn-Seiten, YouTube-Videos und - ja - auch die Verläufe auf Websites zur Erwachsenenunterhaltung.
Zwar wurden keine persönlichen Daten wie etwa Namen weitergegeben, allerdings seien solche Daten aufgrund der schieren Datenmenge teilweise rekonstruierbar, wie Fachleute gegenüber Motherbord sagen.
Von dem Vorfall betroffen sind alle Nutzer, die einen Avast-Virenscanner installiert haben - laut Avast selbst sind das etwa 435 Millionen User weltweit. Die Stellungnahmen der Unternehmen sind bis jetzt bestenfalls mager. Und es scheint nicht so, als würde dies ein Ende finden. Watson meldet, dass Avast seit vergangener Woche lediglich die Zustimmung für die Datenauswertung bei seinen Anwendern einholt - mit der üblichen Textwüste und einem Zustimmungsbutton.
Wer sich nach einem alternativen Antivirenprogramm unsehen möchte, kann sich erste Anregungen dazu in unserer Bildergalerie "Die Besten Virenscanner für Windows 10" holen. Darin enthalten ist übrigens auch Avast auf Platz 2. Bewertet wurde die Funktionalität der Lösung, nicht aber der Umgang mit Nutzerdaten.