WLAN als Alternative zum Kabelnetzwerk

WLAN-Komponenten statt LAN-Kabelverbindungen

von - 31.03.2015
Jörg Lösche, Geschäftsführer der Commercial Business Unit in Zentraleuropa bei Netgear
Jörg Lösche, Geschäftsführer der Commercial Business Unit in Zentraleuropa bei Netgear: „Eine WLAN-Verbindung bietet sich logischerweise immer dann an, wenn es sich aus gebäudetechnischer oder auch kabelbezogener Sicht als kompliziert und teuer herausstellt, eine kabelgebundene Netzwerkverbindung für eines oder mehrere Geräte zu implementieren.“
Die angeführten Nachteile einer LAN-Kabelverbindung zu Endgeräten lassen sich inzwischen weitgehend problemlos mit WLAN-Komponenten lösen. Bestimmte Zugangspunkte im Unternehmensbereich sind mit dem Übertragungsmedium Funk deutlich effizienter und komfortabler zu realisieren als mit einem Kabelanschluss. Dazu gehört beispielsweise der Online-Zugang für Gäste, die dadurch mit ihren Endgeräten einen kostenlosen Zugriff aufs Internet erhalten. Dieser lässt sich ohne Weiteres vom internen Firmennetz trennen. Ein solcher Service ist besonders in manchen Unternehmensgebäude erforderlich, die vom Mobilfunkempfang speziell abgeschirmt sind.
Allerdings empfiehlt sich ein WLAN-Zugang mittlerweile auch für moderne Unternehmen, die ihre Mitarbeiter nicht mehr an stationären Workstations, sondern an Notebooks arbeiten lassen. Anstelle der schlecht zu erreichenden LAN-Buchse unter dem Schreibtisch sollten auch Konferenz- und Meeting-Räume mit WLAN ausgeleuchtet sein. Ein weiteres Beispiel: Ein Drucker, der per WLAN angebunden ist, lässt sich flexibler aufstellen.

Dualband-WLAN

Ein großer Vorteil des 802.11ac-WLANs liegt in der mit 80 MHz deutlich höheren nutzbaren Bandbreite im 5-GHz-Bereich. Damit kann ein Access-Point bis zu 433 MBit/s (brutto) pro Antenne übertragen. Mit drei Antennen kommt er damit auf bis zu 1300 MBit/s. Vorsicht: Aktuell sind fast alle ac-WLAN-Clients – darunter auch zahlreiche Business-Notebooks mit Intel-Chipsatz – nur mit zwei Antennen ausgestattet und erreichen damit maximal 866 MBit/s.
WLAN-Scanner Inssider 4
Inssider 4: Der bewährte WLAN-Scanner erkennt nun auch Access-Points, die mit 802.11ac und mit 80 MHz Bandbreite arbeiten.
Im 2,4-GHz-Band erreichen die Access-Points über drei Antennen und bei 40 MHz Übertragungsbandbreite bis zu 600 MBit/s brutto. Die je Antenne möglichen 200 MBit/s lassen sich durch eine Modulation mit 256-QAM (Quadraturamplitudenmodulation) erzielen, die jedoch nur unter sehr guten Empfangsbedingungen greift. Bei der Nutzung des 2,4-GHz-Bandes ist zu beachten, dass der Frequenzbereich hier nur etwas über 80 MHz schmal ist. Bereits wenige im selben Frequenzband funkende benachbarte Firmen oder Bewohner reichen aus, um die Bandbreite erheblich zu reduzieren. Es empfiehlt es sich aber, beide Frequenzbänder einzusetzen, da viele Clients noch nicht dualbandfähig sind. Sie unterstützen nur das 2,4-GHz-Band und nicht zusätzlich das 5-GHz-Band.
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